Es gibt kein Wirtschaftssystem ohne Korruption, wie es kein Gesellschaftssystem ohne Prostitution gibt. Beide, Korruption und Prostitution, sind so alt wie die Mensch heitsgeschichte, beide werden regionalspezifisch gehandhabt und beide sind von jeher ambivalent angesehen. Das ist auch heute noch so; die fortschreitende glo balökonomische Arbeitsteilung zwingt jetzt aber viele Unternehmen, weltweit Korrup tionspraktiken zu studieren, die ihnen selbst fremd sind. Die rund 180 Nationalökonomien, die es z. Zt. auf der Erde gibt, sind u.a. nach den mehr oder weniger großen Einflüssen von organisierten Politikern auf das alltägliche Wirtschaftsleben zu unterscheiden. So gesehen, sind es die beiden idealtypischen, d.h. nicht real existierenden Extreme: "Völlig freie Marktwirtschaft" einerseits und "total dirigistische Planwirtschaft" andererseits. Werden alle wirklich bestehenden Wirtschaftssysteme dazwischen irgendwo gedanklich plaziert, dann sind in erster Näherung die Verbreitung und das Gewicht der Korruption aus ihrer Position in die sem Kontinuum abzuschätzen nach der Faustregel: Je größer die Schnittmenge von politischen und ökonomischen Aktivitäten, desto mehr Korruption. Diese Regel gilt für ganze Volkswirtschaften, aber auch für deren abgrenzbare Sektoren, wie Branchen (z.B. Rüstungsindustrie oder Bauwirtschaft) und Regionen (z.B. Großstädte oder Regierungsbezirke).
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