Wolfgang Müller

Kosmas

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Produktbeschreibung

Der englische Kunststudent Damien Hirst konserviert tote Schnaken. Entdeckt wird er bei einer Hochschulausstellung von einem Werbetycoon. Der Entdecker fordert großformatige Werke. Hirst sucht Hilfe beim Leichenpräparator Professor Gunther von Hagens. Ein tasmanischer Sportangler fängt derweil einen Tigerhai und schickt den eisgekühlten Kadaver nach London. In Singapur überzeugt Professor Dr. Sanusi Lamido den depressiven, suizidgefährdeten Klimaanlagen-Milliardär Aloysius Tong davon, moderne Kunst zu sammeln. Mit Erfolg: Aloysius Tong wird ein glücklicher Kunstsammler, kauft den präparierten Hai und stellt ihn ins Zentrum seines Büros. In der Folge steigen Aloysius Tongs Umsätze. Doch nach einem Jahrzehnt beginnt der große Fisch an zu faulen. Nachbarn der Luxussiedlung prozessieren wegen Geruchsbelästigung. Der fanatische Kunstsammler gewinnt alle Prozesse. Nach fünfhundert Jahren schließlich entdecken Archäologen eine geheimnisvolle Höhle mit eigenartigen Mensch-Tierfresken undeiner ungewöhnlichen Heilquelle.Wolfgang Müllers erster Roman 'Kosmas' ist eine großartige Satire auf den Kunstbetrieb!

Produktdetails

• Verlag: Verbrecher Verlag
• Seitenzahl: 192
• Erscheinungstermin: April 2011
• Deutsch
• Abmessung: 200mm x 138mm x 204mm
• Gewicht: 320g
• ISBN-13: 9783940426703
• ISBN-10: 3940426709
• Artikelnr.: 32684285

Autorenporträt

Wolfgang Müller, geboren 1957 in Wolfsburg, lebt in Reykjavik und Berlin. Er war Mitglied und Gründer der Kultgruppe "Die Tödliche Doris" (www.die-toedliche-doris.de), schreibt Hörspiele, führt Regie, singt Elfenlieder und zeichnet mit sympathetischen Tuschen.Er hatte Lehraufträge u.a. an den Kunsthochschulen München, Saarbrücken, Bern, FH Graz, Reykjavik und 2001/2002 eine Gastprofessur an der Hochschule der Künste in Hamburg. Er ist Präsident der Walther von Goethe Foundation Reykjavik. Im Verbrecher Verlag erschienen von ihm 2001 'Die Elfe im Schlafsack' und 2005 'Neue Nordwelt'.

Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 16.09.2011

Heitere Kunstkritik

Jeder, der glaubt, im zeitgenössischen Kunstbetrieb etwas zu sagen zu haben, bekommt in "Kosmas" sein Fett weg, selbst ein extravaganter Beuys-Epigone unserer Tage. Der satirische Debütroman des Tausendsassas Wolfgang Müller - er ist bildender Künstler, Musiker und Schauspieler, Hörspielmacher, Elfen- und Islandexperte - nimmt sich das zynische System des Kunstmarkts zur Brust, der eine Blase nach der anderen produziert und die Aura des Kunstwerks zu einer Frage der richtigen Verkaufsstrategie verkommen lässt. Käufer und Spekulanten werden euphemistisch als Sammler oder Mäzene bezeichnet, Kritiker verwandeln sich in Dampfplauderer, während die Künstler selbst flexibel, anpassungsfähig und vor allem "superehrgeizig" sein müssen, um sich zu behaupten. Das Ganze ist eine einzige Hochstapelei, die am Gelde hängt und zum Gelde drängt, bis die vermeintliche Ikone der Postmoderne, Damien Hirsts in Formaldehyd eingelegter Tigerhai, eines Tages zum Himmel stinkt. Müllers Roman nimmt den laufenden Schwachsinn der Realität als Basis für skurrile Zukunftsvisionen, harsche Polemik, essayistische Kapriolen und bösartige Humoresken. Das geht so lange gut, wie sich der 1957 in Wolfsburg geborene Autor auf vertraut groteskem Terrain bewegt. Dann jedoch, wenn er im Vorbeigehen auch noch die Zukunft des Katholizismus ad absurdum führt, verliert er das Ziel seiner Spöttelei aus den Augen. Davon abgesehen, ist "Kosmas" der perfekte Roman für Kunstmarktverächter und solche, die es werden wollen. (Wolfgang Müller: "Kosmas". Roman. Mit Zeichnungen von Max Müller. Verbrecher Verlag, Berlin 2011, 192 S., geb., 21,- [Euro].) axmü

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