In ihrem Beitrag zur renommierten Vorlesungsreihe der Tanner Lectures beschäftigt sich Seyla Benhabib mit der Spannung zwischen universellen Menschenrechten und dem jeweils nur beschränkt gültigen Gesetz demokratischer Staaten. Mit Blick auf legale und illegale Immigranten, die in Staaten leben, von deren Gemeinwesen sie jedoch häufig ausgeschlossen sind, fragt sie, ob diese nicht eigentlich durch Menschenrechtsprinzipien geschützt sein müssten, die über der Gesetzgebung einzelner Staaten stünden. Die Versöhnung beider Prinzipien bestehe darin, so Benhabib, universelle Normen nach und nach in die Gesetzgebung von Demokratien einfließen zu lassen. Eine universelle Geltung solch kosmopolitischer Normen jenseits demokratischer Rechtssysteme im Sinne eines Weltstaatsmodells sei hingegen nicht denkbar. Ergänzt und kritisch diskutiert werden ihre Thesen von Bonnie Honig, Jeremy Waldron und Will Kymlicka.
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Als "konzis", also prägnant auf den Punkt gebracht lobt Rezensent Rudolf Walther dieses Buch der in Yale lehrenden türkischen Philosophin und Professorin für politische Theorie, Seyla Benhabib. Darin geht es seinen Informationen zufolge darum, "den Status universalistischer Normen" wie sie beispielsweise die Menschenrechte oder das Weltbürgertum darstellen würden, gegenüber nationalstaatlichen Regelungen auszudifferenzieren. Unter anderem durch eine gedankliche Trennung zwischen dem ethnischen Volk und dem bürgerschaftlichen Souverän. Aber auch Benhabibs Konzept der demokratischen Iteration leuchtet ihm sehr ein, das er besonders hellsichtig am Kopftuchstreit abgehandelt fand. Zu den Qualitätsmerkmalen der deutschen Edition zählt für ihn auch die kritische Kommentierung ihrer Thesen durch die Politikwissenschaftlerin Bonnie Honig sowie die Philosophen Jeremy Waldron und Will Kymlicka.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Unendliche Aufgabe
"Seyla Benhabib lotet die Paradoxien demokratischer Legitimität neu aus." (Frankfurter Rundschau, 14.10.2008)
Drinnen. Draußen
"Seyla Benhabib ist ein weiblicher Habermas der politischen Philosophie."
(Die Zeit, 29.01.2009)
"Seyla Benhabib lotet die Paradoxien demokratischer Legitimität neu aus." (Frankfurter Rundschau, 14.10.2008)
Drinnen. Draußen
"Seyla Benhabib ist ein weiblicher Habermas der politischen Philosophie."
(Die Zeit, 29.01.2009)