Die Diskussion um Reformen der beruflichen Bildung, zu Beginn der 70er Jahre sehr leidenschaftlich und nicht immer sachlich gefiihrt, hat mit dem Ausbildungsplatzforderungsgesetz eine alle Beteiligten wenig befriedigende SchluBnote gefunden. Dringende Fragen sind weiterhin offen: Wie ist der Konzentration im Bereich der betrieblichen Berufsausbildung wirksam zu begegnen? Wie konnen die Funktionsfahigkeit und die Qualit~it des Lernortes Betrieb auf rechterhalten werden angesichts der Notwendigkeit, auch den schulischen Bereich der Berufsausbildung zeitlich auszudehnen und inhaltlich zu ver bessern? Wie kann das Duale System der Berufsbildung bei der Expansion des Systems weiterfiihrender Schulen im Sekundar-und Tertiarbereich ge sichert werden? Sollte die Idee der Ausbildung im Dualen System auch auf den Tertiarbereich ausgedehnt werden? Diese Fragen lassen sich in Zeiten hoher Arb~itslosigkeit, hoher Wettbe werbsintensitat und raschen technischen Fortschritts nicht nur aus der Sicht des Bildungspolitikers und Padagogen beantworten. Ihre Beantwortung setzt die niichterne Oberlegung anhand von detaillierten Kostenrechnungen und Finanzierungsplanen voraus. Die vorliegende Schrift setzt hier an. Sie stellt das von der Sachverstan digenkommission "Kosten und Finanzierung der beruflichen Bildung" ent wickelte System der betrieblichen Bildungskostenrechnung in den Mittel punkt. Neue empirische Ergebnisse, die mit dem Erhebungsmaterial der Sachverstandigenkommission nach Obergabe des AbschluBberichtes erar beitet wurden, werden hier erstmals vorgetragen. Sie zeigen, in welchem MaBe Rationalisierungschancen im Bereich der betrieblichen Berufsausbil dung moglich sind. Damit die Betriebe diese Rationalisierungschancen aber auch wahrnehmen konnen, bedarf es eines leistungsfahigen Informations-und Berichtssystems.
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