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Ludwig Harig, "Jongleur der Sprache" und vor allem für Hörspiele, Sprachexperimentelles und seine großen autobiographischen Romane berühmt, hat auch Erzählungen verfasst, die durch Verspieltheit und Humor bezaubern. Band VI der Werkausgabe versammelt zum ersten Mal seine Erzählungen aus fünf Jahrzehnten, darunter "Bilanz 61", "Die Hortensien der Frau von Roselius" und "Peles Knie", bis hin zu verstreut gedruckten späten Erzählungen.

Produktbeschreibung
Ludwig Harig, "Jongleur der Sprache" und vor allem für Hörspiele, Sprachexperimentelles und seine großen autobiographischen Romane berühmt, hat auch Erzählungen verfasst, die durch Verspieltheit und Humor bezaubern. Band VI der Werkausgabe versammelt zum ersten Mal seine Erzählungen aus fünf Jahrzehnten, darunter "Bilanz 61", "Die Hortensien der Frau von Roselius" und "Peles Knie", bis hin zu verstreut gedruckten späten Erzählungen.
Autorenporträt
Ludwig Harig, am 18. Juli 1927 in Sulzbach/Saar geboren, starb am 5. Mai 2018 ebenda. Sein Werk wurde vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Heinrich-Böll-Preis und dem Friedrich-Hölderlin-Preis; außerdem war Harig Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.

Werner Jung, geb. 1955, Privatdozent an der Gerhard-Mercator-Universität Duisburg, im akademischen Jahr 1999/2000 visiting full Professor am German Department und im Literature Program der Duke University, NC. Lehr- und Forschungsgebiete: Literatur des 18. bis 20. Jahrhunderts, Literaturtheorie, Ästhetik, Poetik.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 29.09.2010

Gut gelaunt
Ludwig Harigs Novellen

Band VI der "Gesammelten Werke" Ludwig Harigs vereinigt Novellen und Erzählungen, deren Auftakt ein kleiner, 1950 in der "Saarbrücker Zeitung" erschienener Text bildet und in deren Zentrum Erzählungen wie "Hölderlins Andenken" oder "Der Uhrwerker von Glarus" stehen, vor allem aber "Die Hortensien der Frau von Roselius". Hier erreicht artistisches Erzählen seinen Höhepunkt. Das Nachwort des Herausgebers Werner Jung umkreist sie als einen Text, der "Novelle und Poetologie zugleich" ist, und geht der Bedeutung des Märchens und der Reisegeschichte für Harigs Erzählweise nach.

Nicht überschlagen sollte der Leser den Anfang des Nachworts, Jungs Rekonstruktion der Kontroverse zwischen Max Bense, dem Begründer einer sprachexperimentellen Dichtung, dem Stuttgarter Lehrer des frühen Harig, und Dieter Wellershoff, der die "Konkrete Poesie" der Bense-Schule als "Dame ohne Unterleib" glossiert hatte. Überblicken wir den Erzählungsband, so wird deutlich, dass Harigs Erzählweise der Dichtung ihren "Unterleib" zurückgegeben hat, sich aber eine Jean Paulsche Erzähllaune nicht hat verderben lassen und an einer Omnipotenz der Sprache festhält, die (wie etwa in der Novelle "Der kleine Brixius") zum "Fliegen" befähigt. Meist erscheinen uns die Novellen und Erzählungen aus fünf Jahrzehnten noch heute so frisch und kurzweilig, so phantasievoll und doch durchreflektiert wie zur Zeit ihres ersten Erscheinens.

Durch Unverwechselbarkeit behauptet Harig seinen Platz in der Erzählliteratur der Nachkriegszeit. Möge er auch in seinen künftigen Novellen der "Luftkutscher" bleiben, als den er sich in seinem "Logbuch" von 1981 beschreibt, ein "Luftkutscher", der auch einmal wieder wie in seinen "Trierer Spaziergängen" (1983) zu einem Flug durch die historischen Zeiten ansetzt. (Ludwig Harig: "Kräfte im Schlaf gesammelt". Novellen und Erzählungen. Hrsg. von Werner Jung. Hanser Verlag, München/Wien 2010. 477 S., geb., 29,90 [Euro].)

WHi

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