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Obwohl Emil Kraepelin glaubte, durch die Übernahme des Münchner Lehrstuhls für Psychiatrie 1903 sein 'persönliches Glück der Wissenschaft zum Opfer' gebracht zu haben, erreichte er während seiner Jahre als Direktor der Universitätsnervenklinik den Höhepunkt seines Einflusses und seiner internationalen Bedeutung. Durch organisatorische Maßnahmen und die Auswahl erfolgversprechender Mitarbeiter, wie etwa Alois Alzheimer, konnte Kraepelin die Münchner Nervenklinik zu einer der führenden Forschungs- und Lehreinrichtungen ausbauen. Auf seinen Auslandsreisen und durch psychiatrische…mehr

Produktbeschreibung
Obwohl Emil Kraepelin glaubte, durch die Übernahme des Münchner Lehrstuhls für Psychiatrie 1903 sein 'persönliches Glück der Wissenschaft zum Opfer' gebracht zu haben, erreichte er während seiner Jahre als Direktor der Universitätsnervenklinik den Höhepunkt seines Einflusses und seiner internationalen Bedeutung. Durch organisatorische Maßnahmen und die Auswahl erfolgversprechender Mitarbeiter, wie etwa Alois Alzheimer, konnte Kraepelin die Münchner Nervenklinik zu einer der führenden Forschungs- und Lehreinrichtungen ausbauen. Auf seinen Auslandsreisen und durch psychiatrische Fortbildungskurse gewann er zahlreiche Fachkollegen als Multiplikatoren seiner wissenschaftlichen Konzepte. Während Kraepelins Forschung durch die Arbeit an seinem Lehrbuch bestimmt war, traten gesundheits- und berufspolitische Aspekte stark in den Vordergrund seiner Aktivitäten, insbesondere der Kampf gegen die 'Entartung'. Gleichzeitig schuf er sich mit seiner Villa 'Buon Rimedio' einen privaten Rückzugsraum, in dem er seine Vorstellung eines von Natur und Reisen geprägten Lebensstils verwirklichen konnte.
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Autorenporträt
Der bedeutende deutsche Psychiater Emil Kraepelin (1856-1926) hat ein System für die Klassifizierung von psychischen Störungen eingeführt, das bis heute Gültigkeit hat. Kraepelin studierte ab 1874 Medizin in Leipzig und Würzburg. Nach seiner Promotion 1878 arbeitete er zunächst in München unter Bernhard von Gudden und anschließend in Leipzig unter Paul Flechsig. Unter Wilhelm Wundt befasste er sich mit experimentalpsychologischen Arbeiten. Im Jahre 1886 erhielt Kraepelin eine Professur in Dorpat, anschließend leitete er die Großherzogliche Badische Universitäts-Irrenklinik in Heidelberg (1891-1903), die er nach seinen Vorstellungen modernisierte. Danach folgte er einem Ruf der Universität München. Die von Kraepelin gegründete Deutsche Forschungsanstalt für Psychiatrie gilt als Vorläufer des heutigen Max-Planck-Instituts für Psychiatrie in München. Bekannt ist Kraepelin vor allem als Begründer einer empirisch orientierten Psychopathologie.