ETH-Professor und Unternehmer Anton Gunzinger beschäftigt sich seit Jahren mit dem Thema Energiewende. Er entwirft das Bild einer Schweiz, wie sie für die kommenden Generationen aussehen könnte.
Gunzinger missfällt, wie die westlichen Länder - auch die Schweiz - den Rohstoff Öl ohne Rücksicht auf die übrige Weltbevölkerung verschwenden. Er möchte, dass unsere Nachfahren dereinst nicht büssen müssen, sondern weiterhin von unserem Wohlstand profitieren können. Das aber ist - gemäss seiner Überzeugung - nur möglich, wenn unser Wirtschafts- und Gesellschaftsmodell radikal umgebaut wird.
In 'Plan B oder Faktor 10' belegt der Elektroingenieur, wie die Schweiz ihren Energieverbrauch bei gleichbleibendem Lebensstandard drastisch reduzieren kann. Voraussetzung für den Wandel ist eine Vollkostenrechnung für Gemeingüter wie Energie, Luft oder öffentlicher Raum. Während heute der Staat einen grossen Teil der Kosten trägt, die der Individualverkehr verursacht, müsste morgen jeder Einzelne bezahlen, was er an Rohstoffen, Strassen oder andern Allgemeingütern tatsächlich beansprucht. Gemäss Gunzingers Berechnungen müsste in einem solchen System der Liter Benzin fünf- bis sechsmal so viel kosten wie heute. Im Bereich der Stromversorgung täte die Schweiz gut daran, zur Selbstversorgerin zu werden, d. h. sich unabhängig vom Ausland zu machen. Aufgrund der privilegierten geografischen Lage könne sie ihren Energiebedarf mit Wasserkraft, Photovoltaik und Windkraft zu 100 Prozent selber decken und sogar noch Strom exportieren.
Gunzingers Ideen sind, so revolutionär und utopisch sie scheinen mögen, durch Fakten belegt und abgestützt von Mitarbeitern, die mit Superrechnern umgehen können. Das Buch ist für Laien, Fachleute und Entscheidungsträger. Mit anekdotischen Aperçus, Zitaten und visuellen Intermezzi angereichert, bietet die Lektüre sowohl Infotainment als auch Erkenntnisgewinn.
1994 wurde Anton Gunzinger vom 'Time Magazine' zusammen mit 99 weiteren Persönlichkeiten zu einem der Global Leader der Zukunft ernannt. 2001 war er 'Schweizer Unternehmer des Jahres' in der 'Kategorie Handel/Dienstleistungen'.
Kernaussagen
- Wenn alle Menschen so viel Energie verbrauchen würden wie wir, bräuchte es drei bis vier Erden, um die Nachfrage zu befriedigen. Ist es möglich, unseren ökologischen Fussabdruck so zu reduzieren, dass wir mit einer
- Erde auskommen? - Heute geben wir 25 Milliarden Franken für Energie aus, im Jahr 2035 werden es mehr als 37 Milliarden sein, wenn wir so weitermachen. Mit einer schlauen Strategie hätten wir die Möglichkeit, Jahr für Jahr rund 22 Milliarden Franken zu sparen und überdies noch zukunftsträchtige Arbeitsplätze zu schaffen.
- Auch ökologisch wäre die Energiewende ein Gewinn: Computerszenarien zeigen, dass die Schweiz 2035 nur noch ein Sechstel so viel Erdöl verbrauchen würde wie heute - und dank höherer Effizienz insgesamt nur noch 40 Prozent so viel Energie.
- Die Schweiz befindet sich in einer äusserst komfortablen Ausgangslage; sie ist bestens auf die Energiewende vor- bereitet. Unser grösster Trumpf sind die vielen Speicherseen in den Bergen. Und was die Sonnenenergie angeht, können wir uns sogar mit der Sahara messen.
Gunzinger missfällt, wie die westlichen Länder - auch die Schweiz - den Rohstoff Öl ohne Rücksicht auf die übrige Weltbevölkerung verschwenden. Er möchte, dass unsere Nachfahren dereinst nicht büssen müssen, sondern weiterhin von unserem Wohlstand profitieren können. Das aber ist - gemäss seiner Überzeugung - nur möglich, wenn unser Wirtschafts- und Gesellschaftsmodell radikal umgebaut wird.
In 'Plan B oder Faktor 10' belegt der Elektroingenieur, wie die Schweiz ihren Energieverbrauch bei gleichbleibendem Lebensstandard drastisch reduzieren kann. Voraussetzung für den Wandel ist eine Vollkostenrechnung für Gemeingüter wie Energie, Luft oder öffentlicher Raum. Während heute der Staat einen grossen Teil der Kosten trägt, die der Individualverkehr verursacht, müsste morgen jeder Einzelne bezahlen, was er an Rohstoffen, Strassen oder andern Allgemeingütern tatsächlich beansprucht. Gemäss Gunzingers Berechnungen müsste in einem solchen System der Liter Benzin fünf- bis sechsmal so viel kosten wie heute. Im Bereich der Stromversorgung täte die Schweiz gut daran, zur Selbstversorgerin zu werden, d. h. sich unabhängig vom Ausland zu machen. Aufgrund der privilegierten geografischen Lage könne sie ihren Energiebedarf mit Wasserkraft, Photovoltaik und Windkraft zu 100 Prozent selber decken und sogar noch Strom exportieren.
Gunzingers Ideen sind, so revolutionär und utopisch sie scheinen mögen, durch Fakten belegt und abgestützt von Mitarbeitern, die mit Superrechnern umgehen können. Das Buch ist für Laien, Fachleute und Entscheidungsträger. Mit anekdotischen Aperçus, Zitaten und visuellen Intermezzi angereichert, bietet die Lektüre sowohl Infotainment als auch Erkenntnisgewinn.
1994 wurde Anton Gunzinger vom 'Time Magazine' zusammen mit 99 weiteren Persönlichkeiten zu einem der Global Leader der Zukunft ernannt. 2001 war er 'Schweizer Unternehmer des Jahres' in der 'Kategorie Handel/Dienstleistungen'.
Kernaussagen
- Wenn alle Menschen so viel Energie verbrauchen würden wie wir, bräuchte es drei bis vier Erden, um die Nachfrage zu befriedigen. Ist es möglich, unseren ökologischen Fussabdruck so zu reduzieren, dass wir mit einer
- Erde auskommen? - Heute geben wir 25 Milliarden Franken für Energie aus, im Jahr 2035 werden es mehr als 37 Milliarden sein, wenn wir so weitermachen. Mit einer schlauen Strategie hätten wir die Möglichkeit, Jahr für Jahr rund 22 Milliarden Franken zu sparen und überdies noch zukunftsträchtige Arbeitsplätze zu schaffen.
- Auch ökologisch wäre die Energiewende ein Gewinn: Computerszenarien zeigen, dass die Schweiz 2035 nur noch ein Sechstel so viel Erdöl verbrauchen würde wie heute - und dank höherer Effizienz insgesamt nur noch 40 Prozent so viel Energie.
- Die Schweiz befindet sich in einer äusserst komfortablen Ausgangslage; sie ist bestens auf die Energiewende vor- bereitet. Unser grösster Trumpf sind die vielen Speicherseen in den Bergen. Und was die Sonnenenergie angeht, können wir uns sogar mit der Sahara messen.