Dieser Thriller gehört zu einer Bücherserie um den sympathischen Ermittler Carson Ryder. "Krank" ist bereits der fünfte Teil, der ins Deutsche übersetzt wurde. Auch wenn man keinen der vorangegangenen Bände gelesen hat, kann man der Handlung des aktuellen Falls problemlos folgen. Da die einzelnen
Fälle in sich abgeschlossen sind, können die Bände in beliebiger Reihenfolge gelesen werden. Wenn man…mehrDieser Thriller gehört zu einer Bücherserie um den sympathischen Ermittler Carson Ryder. "Krank" ist bereits der fünfte Teil, der ins Deutsche übersetzt wurde. Auch wenn man keinen der vorangegangenen Bände gelesen hat, kann man der Handlung des aktuellen Falls problemlos folgen. Da die einzelnen Fälle in sich abgeschlossen sind, können die Bände in beliebiger Reihenfolge gelesen werden. Wenn man allerdings die Weiterentwicklung des Hauptprotagonisten und das Verhältnis zu seinem Bruder Jeremy, der ein hochintelligenter Serienmörder und damit das streng gehütete Geheimnis des Detectives ist, verfolgen möchte, empfiehlt sich allerdings die Einhaltung der Reihenfolge.
Die Handlung wird in der Ich-Form, aus der Sicht von Carson Ryder, erzählt. Der Ermittler wirkt sehr sympathisch und deshalb fällt es leicht, in seine Haut zu schlüpfen und den Fall mit seinen Augen zu betrachten. Mr. Mix-up, der Hund des Detectives, lockert die Handlung auf und lässt den Hauptprotagonisten noch lebendiger wirken. Auch die weiteren Charaktere fügen sich mühelos in die Erzählung ein. Sie sind facettenreich und ihre Handlungen wirken glaubhaft und nachvollziehbar.
Der Thriller startet auf den ersten Seiten etwas gemächlich, doch bereits nach kurzer Zeit steigt die Spannung unaufhörlich an. Der Autor versteht es hervorragend falsche Fährten auszulegen, denen man nur allzu bereitwillig folgt. Deshalb bleiben die wahren Hintergründe lange im Dunkeln, sodass die Spannung durchgehend spürbar ist. Überraschende Wendungen sorgen dafür, dass man die eigenen gedanklichen Ermittlungen ständig infrage stellen und neu überdenken muss. Da der Killer mit seinen Opfern nicht gerade zimperlich umgeht und es dem Autor mühelos gelingt, die entsprechenden Szenen anschaulich zu beschreiben, sollte man nicht zu zartbesaitet sein.
Der Schreibstil ist flüssig und angenehm lesbar. Es gelingt dem Autor, seinen Figuren Leben einzuhauchen und die Schauplätze der Handlung so zu beschreiben, dass man sie bildlich vor Augen hat. Dadurch gerät man beinahe unbemerkt in den Sog der Erzählung. Es fällt schwer, das Buch aus der Hand zu legen, bevor man die Hintergründe durchschaut hat. Am Ende überschlagen sich die Ereignisse förmlich, wodurch die Spannungskurve nochmal steil nach oben steigt.
Thriller-Fans dürften hier voll auf ihre Kosten kommen, denn J.A. Kerley überzeugt durch eine spannende Grundidee, interessante Nebenhandlung und facettenreiche Charaktere.