Dass zeitgenössische Literatur aus Afrika einen hohen Unterhaltungswert besitzt und nicht primär sozialkritisch sein muss, beweist Amma Darko aufs Neue mit ihrem aktuellen Roman "Not Without Flowers" (2007). Beiläufig thematisiert das Werk dennoch zahlreiche Problematiken, die eine hohe gesellschaftliche Relevanz besitzen. Die vorliegende literarische Analyse argumentiert überzeugend, dass der Roman trotz seiner unterhaltenden Funktion das Potential besitzt, bestehende Stereotype hinterfragbar werden zu lassen und somit als Beitrag zum gesellschaftlichen Gesundheitsdiskurs gelesen werden kann, in dem Stigmatisierung endlich thematisiert wird. Die Untersuchung der literarischen Darstellung von Krankheiten und den damit einhergehenden Stigmatisierungen erweist sich als spannender Zugang in die fiktive Welt der Protagonisten, deren Erfahrungen mit sozialer Ausgrenzung gar nicht so weit von der Realität entfernt sind, wie es zunächst erscheinen mag.