Große Brüder denken oft, dass sie was Besonderes sind. Sie denken, sie können dir sagen, was du zu tun hast. Bei meinem Bruder ist das jedenfalls so. Jeppe will sich meinen geheimen Keller unter den Nagel reißen. Und bevor er alles kaputtmacht, werde ich dir unser Geheimnis erzählen. Du sollst aber verstehen, was ich bei dir ablade. Wenn du das hier gelesen hast, gibt es keinen Weg zurück!"Ich finde das Buch wunderschön. Dem Autor ist mit Hidde eine großartige Figur gelungen, sensibel und erfindungsreich, und seine etwas skurrile Leidenschaft für Insekten macht ihn noch liebenswerter."Mirjam Pressler
© BÜCHERmagazin, Antje Ehmann
Spinnerling nennt Jeppe seinen jüngeren Bruder Hidde. Weil der einmal versucht hat, eine Spinne mit einem Schmetterling zu kreuzen. Hidde spinnt aber nicht, er findet Insekten einfach faszinierend. Deshalb hat er auch ein Sammlung von Terrarien mit Grashüpfern, Grillen, Rosenkäfern und anderen Insekten im Keller. Doch jetzt will Jeppe den Keller haben, weil er in einer Band spielt und dort Schlagzeug üben will. Die Brüder geraten in einen "Keller-Krieg", bei dem es eigentlich um etwas anderes geht. Hidde droht damit, der Mutter das dunkle Geheimnis zu verraten, wenn Jeppe weiter auf dem Übungskeller besteht. Jeppe macht in seinem Zimmer am Schlagzeug einen Heidenkrach. Doch Hidde setzt sein Wissen über Insekten ein und verbündet sich mit Lieke, einem Mädchen aus seiner Klasse. Jeppe aber versucht, Lieke für sich zu gewinnen, und bietet ihr an, in seiner Band mitzusingen. Am Schluss aber wissen die Brüder, worauf es wirklich ankommt.
steff.
Simon van der Geest: "Krasshüpfer".
Thienemann Verlag. 236 Seiten, 12,99 Euro. Von 11 Jahren an.
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Mit "Krasshüpfer" liest Rezensentin Sieglinde Geisel das Tagebuch eines einsamen Jungen, dessen Familie nach dem Tod des Bruders auseinanderfällt. Einen leisen Trost findet der Erzähler bei seinen Ameisen, doch auch diese sollen ihm nun vom älteren Bruder weggenommen werden. Auf "komplizenhafte Weise" fühlt sich die Rezensentin in das Geschehen gezogen, wird Freundin des Jungen und Mitwisserin eines Geheimnisses, das die Familie zu erdrücken scheint. Dass van der Geests eigenwillig komponierter Roman die Rezensentin überzeugt hat, können wir nur ahnen, wenn sie beschreibt wie sie davon gefangen genommen wurde.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Wie sich der empfindsame Hidde in einer Art Tagebuch an die Leser wendet, gleichsam hofft, von ihnen Unterstützung zu bekommen, ist ganz wunderbar zu lesen." Nürnberger Nachrichten 20161217