Dynamisches Denken ist die Voraussetzung tiefgreifender pädagogischer Innovation. Dynamisches Denken ist möglich, wenn im Denkprozeß das psychologische Phänomen, das der Autor beschreibt und als Gesetz der Umkehrung der beabsichtigten Folgen eines Verhaltens bezeichnet, internalisiert ist. Dieses Gesetz wird in der pädagogischen Theorie nur indirekt und nicht deutlich genug artikuliert und in der Praxis kaum bewußt und annähernd ausreichend berücksichtigt. Die Folgen sind verheerende physisch- psychische Schäden. Im Mittelpunkt dieser Schäden steht die ICH-Schwäche, obwohl das Gegenteil, die ICH-Entwicklung zu fördern, die Hauptaufgabe der Erziehung wäre: Die phylogenetische Evolution steuert auf immer mehr ausgeprägte kognitive Prozesse mit Selbstidentifikation zu. Darin ist ein wesentlicher Aspekt der anthropologischen Determinanten eines konsistenten Erziehungssystems zu erblicken. - Ein wesentliches Hemmnis des dynamischen Denkens ist die Religionsverunstaltung. - Die empirischen Unter- suchungen und modernen soziologischen Theorien zeigen, daß die Hauptschuld an den bloß halbherzigen pädagogischen Innovationen in der Hartnäckigkeit statischen Denkens zu suchen ist.