Fast jeder Mensch hat in seiner Kindheit gezeichnet und gemalt - mit dem Eintritt ins Jugendalter jedoch geschieht dies kaum noch mit derselben Intensität und Hingabe. Liegt es daran, dass Jugendlichen und Erwachsenen andere, vor allem sprachliche Mittel zur Verfügung stehen, sich auszudrücken und ihre Lebenswirklichkeit und ihre Probleme zu verarbeiten? Und dass sie deswegen nicht angewiesen sind auf den gestalterischen Ausdruck im Bild? Dabei ist das bildnerische Gestalten von größter Bedeutung für die persönliche Entwicklung: Die Zeichnung ist ein Reflexionsmedium, sich mit der eigenen Persönlichkeit auseinanderzusetzen, und bietet Möglichkeiten, biographisch subjektive Inhalte zu artikulieren. Da liegt es nahe, zu erforschen, wie mit diesem Bruch in den gestalterischen Aktivitäten im Jugendalter umgegangen werden kann und was getan werden kann, um möglichst vielen Jugendlichen die Motivation zum Gestalten und Kreativsein bis ins Erwachsenenalter zu erhalten. Diese Arbeit sollsich auf die pädagogischen Möglichkeiten des Kunstunterrichts konzentrieren und Methoden aufzählen und überprüfen, die dieses Ziel verfolgen.