Zum Schuldenmachen haben die Menschen, und das gilt auch für die Ökonomen, häufig ein ambivalentes Verhältnis. Begriffe wie "Schuldenwirtschaft", "Schuldenstaat" oder das sprichwörtliche "Schuldenbäuerlein" sind klar negativ geprägt und deuten unerwünschte Konsequenzen einer übermäßigen Verschuldung an. "Besser ohne Abendessen zu Bett gehen als mit Schulden aufstehen". Die Skepsis gegenüber dem Schuldenmachen kann bis hin zu moralischen Vorbehalten führen, so wenn das Geldverleihen gegen Zins als Wucher bezeichnet wird oder gar, wie in gewissen religiösen Traditionen, als etwas Verbotenes beurteilt wird. Der Akt der Kreditgewährung und der Verschuldung als solcher ist aber vermutlich so alt wie die menschliche Gesellschaft. Diesen negativen Empfindungen kann man jedoch begegnen, wenn der verantwortungsbewusste Gebrauch von Kreditinstrumenten im Vordergrund steht und der unverantwortliche einsatz socher Instrumente durch gesetzliche Reglementierungen hintangehalten wird.