Eine der Grundfragen der Soziologie lautet: Wie ist Gesellschaft möglich? Dierk Spreen zeigt in der vorliegenden Untersuchung an drei Fällen, dass von einer konstituierenden Funktion des Krieges für moderne Gesellschaften gesprochen werden kann. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts ist der Krieg Anlass für einen öffentlichen Aktivierungsdiskurs, der die Hervorbringung oder Begründung eines sozialen Ganzen und einer sozialen Moral im Auge hat. Im Kontext seiner Totalisierung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wird der Krieg zum Motor der Steigerung der gesellschaftlichen Produktivität und…mehr
Eine der Grundfragen der Soziologie lautet: Wie ist Gesellschaft möglich? Dierk Spreen zeigt in der vorliegenden Untersuchung an drei Fällen, dass von einer konstituierenden Funktion des Krieges für moderne Gesellschaften gesprochen werden kann. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts ist der Krieg Anlass für einen öffentlichen Aktivierungsdiskurs, der die Hervorbringung oder Begründung eines sozialen Ganzen und einer sozialen Moral im Auge hat. Im Kontext seiner Totalisierung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wird der Krieg zum Motor der Steigerung der gesellschaftlichen Produktivität und systemischen Funktionalität. Heute dagegen ist Krieg ein Mittel, um den Raum zivilgesellschaftlicher Normalität im Rahmen eines globalen politischen Sicherheitsmanagements zu sichern. In diesen drei Fällen erweist sich Krieg als integraler Bestandteil bei der Konstitution je moderner Formen von Gesellschaft.
Aus dem Inhalt: Einleitung - A. Gesellschaft und Erfahrung: Gewalt als Problem der Gesellschaftstheorie - Notwendigkeit in der Erscheinung: Kontingenz des Handelns - Gesellschaftliche Phänomene - Erfahrung als Bedingung des Wissens - Die Schwellenposition "des Menschen" - B. Zwischen Diskurs und Erfahrung. Zur Problematik des Gewaltbegriffs: Verletzung und Körper - Ereignis und Spur - Sachen, Dinge und soziale Bedeutung - Zum soziologischen Begriff gewaltförmigen Handelns - C. Die Konstitutionsfunktion des Krieges: Der Frieden nach dem Krieg - Der Krieg jenseits des Friedens - Idealtypische Merkmale des Krieges - Macht und Norm im militanten Konstitutionsdiskurs - Das Reentry der Macht in die Norm - Der Ort der Konstitutionsfunktion des Krieges - D. Soziale Moral: Normative Gesellschaftsvorstellung, militante Semantik des Sozialen und politische Friedensnorm: Militärische Neuerungen zu Beginn des 19. Jahrhunderts - Soziale Moral im Kontext von Kultur, Krieg und Ökonomie - Mediale Öffentlichkeit: Das Kleist-Müller-Projekt - Organischer Staat und schöne Gesellschaft - Der Raum der Gesellschaft - Krieg - ... und Frieden - Erfahrung und Wirkung - Die Modernität der Romantik - E. Totale Mobilmachung: Der kriegsgesellschaftliche Diskurs und das Scheitern der Zivilgesellschaft in der Zeit zwischen den Weltkriegen: Militärische Neuerungen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts - Kritik der Romantik - Individualisierung und sachlicher Heroismus - Technisierung und Professionalisierung - Totale Mobilmachung, militante Semantik des Sozialen und totaler Staat - Apologie der Gewalt - Frieden nach dem Zukunftskrieg? - Erfahrung und Wirkung - Moderne, Staat und Gesellschaft - F. Global Security: Der andauernde Sicherheitszustand als Weltnomos der Zivilgesellschaft: "Sicherheit" statt "Krieg und Frieden" - Zur komplexen Machtdimension des globalen Sicherheitsregimes - Bedrohungen durch Gewalt und die Gewalt der globalen Sicherheit - Der normative Rahmen der globalen Sicherheit - Erfahrung und Wirkung - Die reflexive Moderne, ihre Kriege und Frieden - Schluss, Literaturverzeichnis, Sach- und Personenregister
Aus dem Inhalt: Einleitung - A. Gesellschaft und Erfahrung: Gewalt als Problem der Gesellschaftstheorie - Notwendigkeit in der Erscheinung: Kontingenz des Handelns - Gesellschaftliche Phänomene - Erfahrung als Bedingung des Wissens - Die Schwellenposition "des Menschen" - B. Zwischen Diskurs und Erfahrung. Zur Problematik des Gewaltbegriffs: Verletzung und Körper - Ereignis und Spur - Sachen, Dinge und soziale Bedeutung - Zum soziologischen Begriff gewaltförmigen Handelns - C. Die Konstitutionsfunktion des Krieges: Der Frieden nach dem Krieg - Der Krieg jenseits des Friedens - Idealtypische Merkmale des Krieges - Macht und Norm im militanten Konstitutionsdiskurs - Das Reentry der Macht in die Norm - Der Ort der Konstitutionsfunktion des Krieges - D. Soziale Moral: Normative Gesellschaftsvorstellung, militante Semantik des Sozialen und politische Friedensnorm: Militärische Neuerungen zu Beginn des 19. Jahrhunderts - Soziale Moral im Kontext von Kultur, Krieg und Ökonomie - Mediale Öffentlichkeit: Das Kleist-Müller-Projekt - Organischer Staat und schöne Gesellschaft - Der Raum der Gesellschaft - Krieg - ... und Frieden - Erfahrung und Wirkung - Die Modernität der Romantik - E. Totale Mobilmachung: Der kriegsgesellschaftliche Diskurs und das Scheitern der Zivilgesellschaft in der Zeit zwischen den Weltkriegen: Militärische Neuerungen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts - Kritik der Romantik - Individualisierung und sachlicher Heroismus - Technisierung und Professionalisierung - Totale Mobilmachung, militante Semantik des Sozialen und totaler Staat - Apologie der Gewalt - Frieden nach dem Zukunftskrieg? - Erfahrung und Wirkung - Moderne, Staat und Gesellschaft - F. Global Security: Der andauernde Sicherheitszustand als Weltnomos der Zivilgesellschaft: "Sicherheit" statt "Krieg und Frieden" - Zur komplexen Machtdimension des globalen Sicherheitsregimes - Bedrohungen durch Gewalt und die Gewalt der globalen Sicherheit - Der normative Rahmen der globalen Sicherheit - Erfahrung und Wirkung - Die reflexive Moderne, ihre Kriege und Frieden - Schluss, Literaturverzeichnis, Sach- und Personenregister
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