Noch nie seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs hat es so viele kriegerische Auseinandersetzungen gegeben wie zu Beginn der 90er Jahre. Die Frage nach dem Warum von Gewalt und Krieg wird in der Öffentlichkeit kontrovers diskutiert. Der Krieg um Öl, der heilige Krieg, der Stammeskrieg, der ethnische Säuberungskrieg sind die Schlagworte, die die Argumentationsvielfalt kennzeichnen. Auch in der Wissenschaft besteht keine Einigkeit über die Ursachen von Gewalt und Krieg. Der vorliegende Band stellt daherzunächst in einführender Weise sowohl die zentralen Theorien der Ethnologie als auch anderer Disziplinen vor. Anschließend untersuchen die Autoren die kulturspezifischen Wertvorstellungen, die die Anwendung von Gewalt als Mittel zur Konfliktlösung erlauben oder vorschreiben.