Alfred Loisy erlebte die Kriege von 1870, den Ersten Weltkrieg und die Anfänge des Zweiten Weltkriegs, ohne den Frieden gesehen zu haben. Diese schmerzhafte Erfahrung spiegelt sich in seinem Interesse für den Krieg und die Friedensbemühungen in seinem Werk wider, von den assyrischen Kriegen, homerisch bis zu den Kriegen seiner Zeit, in denen er den Geist der Brutalität alter Epochen anprangerte, der dem Geist der Brüderlichkeit des Evangeliums widersprach. Dennoch gestand er gerechte Kriege gegen angreifende Völker zu. Trotz seiner Skepsis gegenüber dem Völkerbund und den Bemühungen, Konflikte durch rechtliche Schlichtung zu lösen, plädierte er dafür, den Ruf der Menschlichkeit zu schlagen.