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Immer wieder war der Vater fort, ohne Ankündigung und auf unbestimmte Zeit. Kehrte er dann wieder, erzählte er nichts. Einmal, er war für drei Wochen im Dschungel Malaysias gewesen, konnte er dem Kind nicht in die Augen schauen. An solchen Zeichen nur entzündeten sich Ahnungen. Es sind Nachkriegszeiten, und es ist Kriegszeit, die Zeit der Malaya Emergency; und die Arbeit in geheimer Mission schafft schwierige Bedingungen für Frau und Kind. Was bedeuten solche Ungewißheiten, Lücken für Versuche der Rekonstruktion? Wie denkt man in der Folge über Abwesenheit/Anwesenheit (tot/lebendig) nach? Und…mehr

Produktbeschreibung
Immer wieder war der Vater fort, ohne Ankündigung und auf unbestimmte Zeit. Kehrte er dann wieder, erzählte er nichts. Einmal, er war für drei Wochen im Dschungel Malaysias gewesen, konnte er dem Kind nicht in die Augen schauen. An solchen Zeichen nur entzündeten sich Ahnungen. Es sind Nachkriegszeiten, und es ist Kriegszeit, die Zeit der Malaya Emergency; und die Arbeit in geheimer Mission schafft schwierige Bedingungen für Frau und Kind. Was bedeuten solche Ungewißheiten, Lücken für Versuche der Rekonstruktion? Wie denkt man in der Folge über Abwesenheit/Anwesenheit (tot/lebendig) nach? Und wie schlägt sich das in der literarischen Form nieder? Wo ist die Welt? Was ist die Welt?Das Kind entwickelt Antennen für Verborgenes - sie sind es auch, die das Erzählen leiten: Bei frühesten Eindrücken setzt der Erzähler an, bei Beobachtungen des vier-, fünfjährigen Kindes, die noch nicht von Kategorien überformt sind. Ihnen spürt er nach, sie setzt er in Verbindung zu später Gehörtem, Gesehenem, Gelesenem, sie übersetzt er. Geleitet von den Begriffen Traum und Verwandlung läßt er Leben und Tod ineinandergleiten, Annäherung und Verrat, Sprache und Aufdeckung, Geheimnis und Klang. Dabei entsteht fast eine Biographie, der Grundriß der eigenen Poetik und eine aus alten Festlegungen befreite Ordnung der Welt.
Autorenporträt
geboren 1956, Studium der Germanistik, Anglistik und Philosophie. Lebt in Wien.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Als "triumphalen Schlag gegen alle verstaubte Väterliteratur" feiert Rezensent Paul Jandl Peter Waterhouses Opus Magnum, das er auch als "poetologischen Essay" und episches Gedicht gelesen hat. Zuallererst bemerkt Jandl das Interesse des Autors an der Sprache. Fasziniert folgt er dann den "subtilen Linien", die dieser Autor zwischen Wirklichkeit und Fiktion, an den Grenzen von Sprache und Sprachregelungen zieht, zwischen privater "Geschichtenschreibung" und offizieller Geschichtsschreibung. Im Zentrum sieht der Rezensent Waterhouses oft abwesenden und geheimnisumwitterten Vater, einen britischen Geheimdienstagenten, dem er mit seinem Buch ein Denkmal setzten würde. Immer spürt der Rezensent in diesem vom Autor "trotzig" nicht als Roman bezeichneten Buch den Krieg und Tod im Hintergrund wirken und seine Spur in den Jahrzehnten durch Kinderspiele, aber auch offizielle Quellen ziehen.

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