Ein interessantes Gedankenexperiment
Stell dir vor, es ist Krieg - nicht irgendwo weit weg, sondern hier in Europa. Faschistische Diktaturen sind an der Macht. Wer kann, flieht in den Nahen Osten, wie der 14-jährige Junge aus Deutschland. In einem ägyptischen Flüchtlingslager versucht er mit seiner Familie ein neues Leben zu beginnen. Weil seine Familie keine Aufenthaltsgenehmigung hat, kann er nicht zur Schule gehen, kein Arabisch lernen, keine Arbeit finden. Er fühlt sich als Mensch dritter Klasse, erfährt Ausgrenzung und Fremdenfeindlichkeit. Jeden Tag sehnt er sich zurück nach seinem Zuhause. Doch wo ist das?
Stell dir vor, es ist Krieg - nicht irgendwo weit weg, sondern hier in Europa. Faschistische Diktaturen sind an der Macht. Wer kann, flieht in den Nahen Osten, wie der 14-jährige Junge aus Deutschland. In einem ägyptischen Flüchtlingslager versucht er mit seiner Familie ein neues Leben zu beginnen. Weil seine Familie keine Aufenthaltsgenehmigung hat, kann er nicht zur Schule gehen, kein Arabisch lernen, keine Arbeit finden. Er fühlt sich als Mensch dritter Klasse, erfährt Ausgrenzung und Fremdenfeindlichkeit. Jeden Tag sehnt er sich zurück nach seinem Zuhause. Doch wo ist das?
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 09.12.2015Medientipps
Erschreckende Idee
Dieses Büchlein sieht aus wie ein EU-Reisepass. In der Geschichte herrscht Krieg in Europa, das Haus der Familie ist eine Ruine, das gewohnte Leben nicht mehr möglich. Die Flucht in ein arabisches Land sichert das Überleben, aber alle Pläne für die Zukunft sind dahin. Die dänische Autorin hat dieses Gedankenexperiment aus der Sicht eines Jungen bereits 2001 geschrieben, später für deutsche Leser bearbeitet. Es weckt Verständnis für Menschen auf der Flucht. bub
Janne Teller: Krieg. Stell dir vor, er wäre hier. 62 Seiten, Hanserverlag 2011, 6,90 Euro. Ab zwölf Jahren.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Erschreckende Idee
Dieses Büchlein sieht aus wie ein EU-Reisepass. In der Geschichte herrscht Krieg in Europa, das Haus der Familie ist eine Ruine, das gewohnte Leben nicht mehr möglich. Die Flucht in ein arabisches Land sichert das Überleben, aber alle Pläne für die Zukunft sind dahin. Die dänische Autorin hat dieses Gedankenexperiment aus der Sicht eines Jungen bereits 2001 geschrieben, später für deutsche Leser bearbeitet. Es weckt Verständnis für Menschen auf der Flucht. bub
Janne Teller: Krieg. Stell dir vor, er wäre hier. 62 Seiten, Hanserverlag 2011, 6,90 Euro. Ab zwölf Jahren.
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Der Essay erschüttert. Insa Rohrschneider Religion 5-10, November 2016
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Janne Teller ist durch das Buch "Nichts" im letzten Jahr in Deutschland bekannt geworden. Nun ist ihr Buch "Krieg", das auf Dänisch bereits 2004 erschien, herausgekommen- und die Autorin hat es fürs deutsche Publikum eigens bearbeitet, erzählt Rezensent Tilman Spreckelsen in seiner Kritik. Nicht Dänemark, sondern Deutschland ist Ort der Handlung, die Spreckelsen als ein Gedankenexperiment schildert: Stell' dir vor, es ist Krieg. Tatsächlich wird der Leser in der zweiten Person angesprochen, so der beeindruckte Rezensent, und soll sich somit einfühlen in die Lage von Flüchtlingen, die heute aus südlichen Ländern ins sichere Europa kommen. Für Spreckelsen ist dieses Experiment auf unheimliche Art gelungen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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