»Heldenwangen blühen schöner auf im Tod...«, so der Schriftsteller Theodor Körner, selbst einer der »Helden«, die dieses Buch in den Blick nimmt. Es beschreibt die Deutungsmuster vom »Helden« und vom »Heldentod«, wie sie in Deutschland zwischen dem Ende der antinapoleonischen Kriege und dem Ende des Zweiten Weltkrieges entwickelt und in vielfältige Formen der Heldenverehrung gegossen wurden. Und es fragt nach den Hintergründen dieser Verehrung: Was machte einen »Helden« aus, wer machte ihn dazu und welche Zwecke verfolgten die Propagandisten des »Heldentums«?
Vier »Kriegshelden« stehen im Mittelpunkt der Untersuchung, der Schriftsteller Theodor Körner (1791-1813), der Turner Friedrich Friesen (1784-1814), der Jagdflieger Manfred von Richthofen (1892-1918) und der U-Boot-Kommandant Otto Weddigen (1882-1915). Vor dem Hintergrund der Politik-, Militär-, Geistes- und Geschlechtergeschichte wird der Wandel des Heldenbildes deutlich. »Helden« versinnbildlichten für das Bürgertum in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts den Kampf gegen die monarchische Obrigkeit und für bürgerliche Freiheit. Dies wandelte sich im Kaiserreich: Nun bekannten sich Bürgertum und Obrigkeit gemeinsam zum Ideal des Soldaten und Untertanen. Mit dem rassistischen Heldenideal der Nationalsozialisten erreichte der Heldenkult seinen Tiefpunkt. Ob das Jahr 1945 auch das Ende der »Helden« bedeutete, analysiert der Autor in einem hochinteressanten Schlusskapitel.
Vier »Kriegshelden« stehen im Mittelpunkt der Untersuchung, der Schriftsteller Theodor Körner (1791-1813), der Turner Friedrich Friesen (1784-1814), der Jagdflieger Manfred von Richthofen (1892-1918) und der U-Boot-Kommandant Otto Weddigen (1882-1915). Vor dem Hintergrund der Politik-, Militär-, Geistes- und Geschlechtergeschichte wird der Wandel des Heldenbildes deutlich. »Helden« versinnbildlichten für das Bürgertum in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts den Kampf gegen die monarchische Obrigkeit und für bürgerliche Freiheit. Dies wandelte sich im Kaiserreich: Nun bekannten sich Bürgertum und Obrigkeit gemeinsam zum Ideal des Soldaten und Untertanen. Mit dem rassistischen Heldenideal der Nationalsozialisten erreichte der Heldenkult seinen Tiefpunkt. Ob das Jahr 1945 auch das Ende der »Helden« bedeutete, analysiert der Autor in einem hochinteressanten Schlusskapitel.
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
"Lesenswert und lehrreich zugleich" findet Michael Epkenhans die Studie von Rene Schilling. Aufbauend auf einer "profunden Kenntnis" der bürgerlichen Gesellschaft, ihrer Normen und Ziele veranschauliche Schilling die Bedeutung des Kriegsheldenkultes im Deutschland des 19. und 20. Jahrhunderts. Zunächst ein "bürgerliches Phänomen", wurde die Verehrung später im Sinne des Staates umfunktioniert, ab 1933 diente sie schließlich als Element der Herrschaftslegitimation der Nationalsozialisten. Mit "viel Gespür für Nuancen", schreibt Epkenhans, gelinge es dem Autor zu zeigen, wie gefährlich die öffentliche Inszenierung von Kriegshelden ist, weil der Krieg ästhetisiert wird und damit wieder "führbarer" erscheint.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH