An seinem 38. Geburtstag saß der Landstürmer Gebhard Wehinger im Zug Richtung Front. Schwere Monate an der Ostfront in Galizien, sowie an der Südfront lagen vor ihm.In dieser Chronik werden seine Kriegserlebnisse, die wichtigsten Geschehnisse in seiner Heimatstadt Feldkirch bzw. in seinem Heimatdorf Nofels, sowie seine Militärausbildung vor dem Krieg dokumentiert. Postkarten die Gebhard nach Hause schrieb, private Fotos von der Front und aus dem Lazarett, aber auch private Fotos aus dem Jahr 2013 von seinem damaligen Einsatzort in den Dolomiten im Col di Lana-Gebiet machen diese Geschichte beinahe wieder lebendig.Nach Fertigstellung des Buches "Drei Brüder, ein Cousin, vier Kriegsschauplätze", welches die Zeit meines Großvaters, seiner zwei Brüder und seines Cousins während der Zeit des Zweiten Weltkrieges dokumentiert, beschloss ich meine Recherchen über meinen Urgroßvater in der Zeit des Ersten Weltkrieges nach langer Unterbrechung wieder aufzunehmen. Auch bei dieser Chronik war eine meiner größten Motivationen die Tatsache, dass bis dahin so gut wie nichts über Gebhards Kriegszeit bekannt war.Für die Recherchen lieferte das bereits erwähnte Kriegschronik-Bild, welches Gebhard nach dem Krieg am 14. Jänner 1922 anfertigen ließ, einige Angaben über seine Einsatzorte. Weiters gab das Grundbuchsblatt sowie ein Fragebogen, den Gebhard im Jahr 1939 zur Militärdienstbestätigung ausfüllen musste und im Vorarlberger Landesarchiv aufbewahrt wird, einige Informationen preis. Aber auch Dokumente vom Österreichischen Staatsarchiv/ Kriegsarchiv in Wien legten mit zwei Verleihungsanträgen wichtige Fakten offen. Den Höhepunkt der Recherchen setzte die Wanderung im Juli 2013 an Gebhards ehemaligem Einsatzort in den Dolomiten im Gebiet des Col di Lana und des Kleinen Lagazuoi am Valparola-Pass.