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Das "Kriegstagebuch der Volksschule Nieder-Florstadt" - geführt von November 1940 bis zum Oktober 1944 durch den Schulrektor Heinrich Rühl - ist ein einzigartiges Zeitdokument für die Mobilisierung der Zivilbevölkerung während des Zweiten Weltkrieges: Parteiversammlungen werden organisiert, Durchhalteparolen gefeiert, Frontnachrichten propagandistisch weitergetragen. Gleichzeitig spiegelt sich im weiteren Verlaufe des Krieges mehr und mehr die Kehrseite von Hitlers Angriffskrieg ab: Der Schulunterricht muss zugunsten von Ernteeinsätzen ausfallen, die Bombardements treffen nicht mehr nur…mehr

Produktbeschreibung
Das "Kriegstagebuch der Volksschule Nieder-Florstadt" - geführt von November 1940 bis zum Oktober 1944 durch den Schulrektor Heinrich Rühl - ist ein einzigartiges Zeitdokument für die Mobilisierung der Zivilbevölkerung während des Zweiten Weltkrieges: Parteiversammlungen werden organisiert, Durchhalteparolen gefeiert, Frontnachrichten propagandistisch weitergetragen. Gleichzeitig spiegelt sich im weiteren Verlaufe des Krieges mehr und mehr die Kehrseite von Hitlers Angriffskrieg ab: Der Schulunterricht muss zugunsten von Ernteeinsätzen ausfallen, die Bombardements treffen nicht mehr nur Frankfurt, sondern auch die Dorfbevölkerung, akribisch notierte Todesnachrichten von der Front werden zum ständigen Begleiter der Tagebucheintragungen. 1945 folgt der unausweichliche Zusammenbruch, hier authentisch und in wichtigen Details berichtet durch einen Augenzeugen. Neben dem "Kriegstagebuch" sowie umfangreichem Register bietet der Band von Dieter Alt die Toten- und Vermisstenliste des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge wie auch einen Abgleich mit der örtlichen Kirchenchronik. Einschlägige Quellenhinweise, Forschungstipps und Literaturempfehlungen zeigen dem geschichtswissenschaftlichen Laien vielfältige Ansatzpunkte für eine selbstständige Recherche - entweder aus lokalhistorischem Interesse oder zur Aufarbeitung der eigenen Familiengeschichte. Dieses wird umso dringender, als immer weniger aus der Altersgruppe, die die Zeit des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkrieges erlebt hatte, aus eigenem Munde werden berichten können. Gerade das Geschehen abseits des bereits lange Erforschten muss einer jüngeren Generation zur Erinnerung gesichert und zugänglich gemacht werden. Dazu leistet dieses Buch einen wichtigen Beitrag.
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