Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,3, Ruhr-Universität Bochum (Germanistisches Institut), Veranstaltung: Heldenepik, Sprache: Deutsch, Abstract: Kriemhild sei die einzige Figur, welche dem Rezipienten des Nibelungenlieds von der ersten bis zur letzen Âventiure in der Handlung zugegen sei. Des Weiteren sei eine Frau als handlungsbestimmende Figur eines Heldengedichtes etwas Neues und Ungewöhnliches in der mittelalterlichen Dichtung. Gegenstand dieser Arbeit ist die Darstellung Kriemhilds in der ersten und 14. Âventiure. Es wird versucht, die verschiedenen Facetten der Burgundenprinzessin, welche dem Publikum zum einen in der Vorstellung. Im darauf folgenden Falkentraum, zum anderen im Frauenstreit und in der daraus resultierenden Rangproben begegnen, aufzuzeigen. Kriemhild stelle, so Haug, die erste literarische Gestalt der mittelalterlichen Literatur dar, welche ihre persönlichen Erfahrungen als ihr Schicksal annehme und ihr Leben daraufhin individuell entwerfe. Darüber hinaus sei sie die erste Figur, welche Erinnerungen als reine Innerlichkeit besitze und diese Erinnerungen zur Basis für die Entfaltung ihres weiteren Schicksals mache. Das Schicksal Kriemhilds werde zum Schicksal aller. Dieses Schicksal wird dem Publikum von Anfang an durch die Vorausdeutungen vor Augen geführt. Schon in der ersten Âventiure wird Kriemhild als wohlbehütetes, hübsches Mädchen dargestellt und zugleich auch als Rächerin und Verantwortliche des Untergangs der Burgunden. Darüber hinaus wird ausgehend von Kriemhild das Minnemotiv eingeführt und das weitere Schicksal der Burgundenprinzessin, und vor allem das der Burgunden mit diesem Motiv verbunden. Infolgedessen ist Kriemhild eine der wichtigsten Figuren im Nibelungenlied.
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