Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Pädagogik - Integration, Note: 1,0, Universität Augsburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit befasst sich mit der Frage, ob Jugendliche mit Migrationshintergrund kriminalisiert werden und welche Rolle die Jugendhilfe in diesem Zusammenhang spielt. Im Hinblick auf diese Aussage ist es zunächst wichtig zu beachten, dass Jugendliche (14-17-Jährige) und junge Erwachsene (21-24-Jährige) generell eine weit höhere, lebensphasentypische Kriminalitätsbelastung als Erwachsene aufweisen. Oftmals wird der Sündenbock der Jugendkriminalität allerdings bei den ungefähr 7,3 Millionen in Deutschland lebenden Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund gesucht. Es gibt keinen belastbaren Forschungsstand, der die Annahme eines direkten Zusammenhangs von Migrationshintergrund bzw. Staatsangehörigkeit und Kriminalitätsbelastung hinreichend bestätigt. Es besteht jedoch ein indirekter Zusammenhang zwischen Migrationshintergrund und Kriminalitätsbelastung, da Jugendliche aufgrund ihres Migrationshintergrundes kriminalisiert und diskriminiert werden, wodurch sich die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass sie auf diese Ungerechtigkeit mit abweichendem Verhalten reagieren. Die Kinder- und Jugendhilfe ist, als Instrument der Sozialpolitik, von großer Bedeutung, um den Kreislauf der Kriminalisierung und Diskriminierung zu durchbrechen und die damit einhergehende höhere Gewaltkriminalitätsbelastung von Jugendlichen mit Migrationshintergrund zu verringern.
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