Die vorliegende zweibändige Publikation beleuchtet kriminologische und strafrechtliche Aspekte des Sanktionenrechts und der Sanktionspraxis vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Wandlungsprozesse im Ostseeraum. Neben der vergleichenden Betrachtung der Gefangenenraten mit ihren Entstehungsbedingungen ging es bei dem der Veröffentlichung zugrunde liegendem Forschungsprojekt um die Gewalterfahrungen von Jugendlichen als Opfer und Täter und die Haftbedingungen im Strafvollzug unter Menschenrechtsaspekten (jeweils mit einem Schwerpunkt auf den Ostseeanrainerstaaten). Die vorliegenden Bände sind folgt gegliedert: Zunächst wird mit übergreifenden ¿Anmerkungen zum Forschungsstand¿ eine erste vergleichende Analyse vorgelegt, die verschiedene Erklärungsansätze systematisiert. Danach folgen 17 Landesberichte in alphabetischer Reihenfolge von Belgien bis Un-garn (Band 1: bis Lettland; Band 2: ab Litauen). Den deutschen Landesbericht ergänzt der spezifisch die Hamburger Situation analysierende Beitrag von Villmow/Gericke/Savinsky. In Kapitel 21 vergleicht Christine Morgenstern ¿Soziale Indikatoren¿, die immer wieder im Zusammenhang mit Bestrafungstendenzen und Gefangenenraten diskutiert werden, anhand des Materials europäischer Datenbanken. Die anschließenden Kapitel von Susanne Karstedt und Tapio Lappi-Seppälä repräsentieren die politikwissenschaftliche, soziologische und kriminologische Tradition der o. g. Forschungsfragen. Abschließend versuchen die Herausgeber, den ¿Ertrag¿ des Projekts nochmals zusam-menzufassen und die neuesten Entwicklungen in den untersuchten Staaten zumindest andeutungsweise darzustellen und zu erklären.
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