Aus dem Befund einer kontinentalen Krise formiert sich in der Frühen Neuzeit ein neues Europaverständnis. Erstmals werden die politischen Konflikte des europäischen Erdteils in der medialen Öffentlichkeit diskutiert, erstmals Vorschläge zur Konföderalisierung der europäischen Länder unterbreitet; erstmals wird der Kontinent personifiziert und sein Kriegszustand mit poetischen Mitteln beklagt, erstmals europäische Lebensweisen mit dem imaginierten Blick des Fremden betrachtet. Das vorliegende Buch zeigt auf breiter Quellengrundlage, wie die Kommunikationsrevolution des Nachrichtenwesens um 1600 ein Bewusstsein europäischer Zeitgenossenschaft erzeugt, das in den Europa-Schauspielen, -Gedichten und -Romanen des 17. und frühen 18. Jahrhunderts an Kontur gewinnt. Im Spiegel der Literatur wandelt Europa sich vom Ereignisraum der Gegenwart zum kritisch beäugten Kontinent der Moderne.
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