Stellen Bitcoins Geld dar? Nach Auffassung ihrer Anhänger ist das der Fall. Sie glauben sogar, dass Kryptowährungen das Zentralbankgeld problemlos ersetzen können. Dieser Text will zeigen, dass es sich dabei um eine Täuschung handelt. Dazu erklärt er zunächst in allgemeinverständlicher Weise, was Kryptowährungen überhaupt sind und wie sie funktionieren. In diesem Zusammenhang wird auch auf die Blockchain-Technologie eingegangen, welche die technische Grundlage von Bitcoin und Co. darstellt. Anschließend geht es um die Frage, ob Kryptowährungen tatsächlich Geld darstellen. Auf Grundlage der von Ernst Lohoff entwickelten Theorie des fiktiven Kapitals und der darauf beruhenden Geldtheorie wird zunächst argumentiert, dass das Geld in kapitalistisch verfassten Gesellschaften seinen Charakter als allgemeine Ware, die zur Darstellungsform des Tauschwerts aller anderen, besonderen Waren wird, nur erhält, weil es selbst einen Wert darstellt, der sich auf abstrakte Arbeit zurückführen lässt. Beim im Umlauf befindlichen Zentralbankgeld handelt es sich um Geldzeichen, die auf die bei den Zentralbanken eingelagerte Geldware verweisen. Diese Rolle nahm zunächst das Gold ein, im Laufe des 20. Jahrhunderts ist dieses jedoch durch Wertpapiere ersetzt worden, die einen Anspruch auf zukünftigenWert repräsentieren. Krytpowährungen hingegen sind reine Zeichen ohne jeden Wert, Zeichen, die überdies aufgrund ihres spekulativen Charakters nicht einmal die wichtigsten Geldfunktionen (Zahlungsmittel, Wertaufbewahrung, Wertmaßstab) adäquat erfüllen können. Daher stellen sie auch kein Geld dar. Der Hype um sie verweist vielmehr umgekehrt auf die sich anbahnende Krise des Zentralbankgeldes.