Während die Welt um sie herum immer undurchschaubarer und bedrohlicher wird, gerät auch Kristins eigene Welt zunehmend ins Taumeln: Entfremdet von ihren einstigen Verbündeten, gebeutelt von Schicksalsschlägen und verbittert ob des Niedergangs ihrer Familie, den sie ihrem Mann nicht verzeihen kann, begeht sie einen fatalen Fehler. Und dann beginnt auch noch die Pest zu wüten im Norwegen des 14. Jahrhunderts. Ob Kristin am Ende ihren Frieden finden wird, liegt allein in ihren eigenen Händen.Gabriele Haefs hat Kristin Lavranstochter vollständig neu übersetzt, und zwar erstmals aus dem norwegischen Original, wie es scheint. Beim Vergleich beider Übersetzungen fällt es einem wie Schuppen von den Augen, was eine kongeniale Übersetzung vermag: Gabriele Haefs hat den Text regelrecht zum Erstrahlen gebracht. Band 1 und 2: "Der Kranz" und "Die Frau", sind bereits erschienen.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Ob Sigrid Undsets Trilogie um Kristin Lavranstochter den Literaturnobelpreis von 1928 wert war, vermag Rezensent Peter Urban-Halle nicht zu entscheiden. Die Neuübersetzung des letzten Bandes von Gabriele Haefs, der die kaputte Ehe Kristins und ihren Gang ins Kloster thematisiert, kann Undsets mitunter "spröden Stil" jedenfalls nicht kaschieren, das Runterbeten historischer oder familiärer Informationen, und auch nicht das vaterländische Pathos, so der Rezensent. Davon abgesehen spürt Urban-Halle im Text eine geradezu "Shakespearsche Wucht", vor allem bei den dramatischen Beschreibungen der Natur, von Leidenschaften und der Pest blüht die Autorin auf, meint er, und der Leser könnte glatt vergessen, dass der Roman schon 100 Jahre alt ist.
© Perlentaucher Medien GmbH
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