Systemtheoretische Theorieansätze provozieren in der Pädagogik zumeist ungestüme Kritik, denn die Rolle des Subjekts innerhalb der Systemtheorie steht dem traditionell-orthodoxen Subjektverständnis der Pädagogik diametral entgegen. Der Autor nähert sich in dieser Arbeit der »Kritik der systemtheoretischen Pädagogik« über die (konventionellerweise geäußerte) Kritik vieler Pädagoginnen und Pädagogen an der Systemtheorie. Wieder und wieder dichtet man der luhmannschen Systemtheorie subjektfeindliche Momente an. Diese Form der Kritik an der Systemtheorie findet ihren Höhepunkt in einer unterstellten Subjektlosigkeit. Zugegebenermaßen verlagert die Systemtheorie das moderne Subjekt in die Umwelt sozialer Systeme. Allerdings wird das Subjekt nicht zum Zweck einer Degradierung oder gar Eliminierung verlagert; vielmehr betreibt man eine systematische Entsubjektivierung zur Subjekterhellung.