Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Literaturwissenschaft - Literatur der Romantik, Note: 2, Universität Salzburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit befasst sich oberflächlich mit dem Niedergang des Adels im 20. Jahrhundert. Im Fokus aber steht das adelige Frauenbild dieser Zeit. Nicht nur der Adel allgemein, sondern auch deren idealisiertes Bild der perfekten Frau wurde in dieser zunehmend kritischen Zeit angeprangert. Die Seminararbeit unternimmt den Versuch, dieses so lautstark kritisierte adelige Frauenbild mit E. T. A. Hoffmann "Der Sandmann" in Verbindung zu bringen und somit die Annahme, Hoffmanns Werk sei durchaus als Kritik am damaligen adeligen Frauenbild zu verstehen, zu bestätigen. Hoffmanns Werk wurde das erste Mal 1816 veröffentlicht und fällt zeitlich somit genau in die ersten Jahre des 19. Jahrhunderts, welche von Unruhen seitens der Bourgeoisie sowie politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen gekennzeichnet waren. Ziel dieser Arbeit ist es, die zuvor genannte Annahme zu begründen und somit eine weitere Interpretationsmöglichkeit dieses Werkes zu geben. Im Vorfeld der intensiven Auseinandersetzung mit der Thematik wurden unter Berücksichtigung dieses speziellen Fokus vier Fragestellungen formuliert, welche innerhalb dieser Arbeit beantwortet werden sollen: (1) Wodurch unterscheiden sich das adelige und bürgerliche Frauenbild voneinander? (2) Wie und warum wird das damalige Idealbild der adeligen Frau kritisiert? (3) Wie und durch welche Figur äußert sich die Kritik am adeligen Frauenbild in Hoffmanns "Der Sandmann"? (4) Gibt es Unterschiede beziehungsweise Parallelen zwischen den beiden weiblichen Figuren Olimpia und Clara, welche als Vertreterinnen für das adelige und bürgerliche Frauenbild fungieren?Die europäische Geschichte wurde über tausend Jahre lang maßgeblich vom Adel beeinflusst und bestimmt und stellte über diesen Zeitraum eine der mächtigsten sozialen Schichten dar. Während der Klerus die Spitze dieser Ständegesellschaft, gefolgt vom Adel bildete, belegten städtische Bürger und Bauern die Plätze der untersten sozialen Schicht. Solange Eliten in Regierung, Gesellschaft und Kirche geeint waren, hatte man in Gesellschaften, in denen die große Mehrheit der Bevölkerung aus traditionsgebundenen und kaum des Lesens und Schreibens mächtigen Menschen bestand, eine erfolgreiche Revolution von unten kaum zu befürchten. Mit dem Beginn der Aufklärung und der Französischen Revolution im Jahre 1789 änderte sich aber diese bis dato vorherrschende Hierarchie und so kam es, dass die Umwälzungen Europa nachhaltig veränderten.
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