Freiheit? Gleichheit? Brüderlichkeit? Der Enthusiasmus, den diese Ideen einmal erregt haben mögen, ist ebenso verflogen wie die gesellschaftliche Praxis, die sich, zumindest in Ansätzen, auf sie gründete. An die Stelle der Ideale der französischen Revolution sind die neuen Fetische "Deregulierung" und "Globalisierung" getreten. Sie sind das ideologische Rüstzeug für eine gesellschaftliche Praxis, die Emanzipation zum frommen Wunsch und ihre eigene Blindheit zur Tugend erklärt hat. Diese historische Konstellation kehrt das alte Verhältnis von Praxis und Kritik um. Nicht mehr ist gesellschaftliche Praxis der Nährboden von Kritik, sondern Kritik Bedingung aller noch denkbaren vernünftigen Praxis. Der vorliegende Band ist Wolfdietrich Schmied-Kowarzik gewidmet. Die versammelten Texte eint die Überzeugung, daß Kritik für die gesellschaftliche Emanzipation der Menschen unabdingbar ist. Beiträge u.a. von: Klaus Baum, Jan Robert Bloch, Rodrigo Duarte, Helmut Fahrenbach, Helmut Fleischer, Hans Georg Flickinger, Gottfried Heinemann, Hans-Heinz Holz, Muriel Maia- Flickinger, Betty Oliviera, Heinz Paetzold, Maria Schafstedde, Tom Rockmore, Hans-Ernst Schiller, Rolf Schwendter, Gerhard Schweppenhäuser, Christoph Türcke, Friedrich Voßkühler.