Studienarbeit aus dem Jahr 2024 im Fachbereich Soziale Arbeit - Kinder- und Jugendhilfe, Note: 1,3, Fachhochschule Dortmund, Veranstaltung: Kinder- und Jugendhilfe, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Thema "Systemsprenger" in der stationären Kinder- und Jugendhilfe ist seit dem gleichnamigen Film aus dem Jahr 2019 verstärkt in der Öffentlichkeit zu sehen. In den Einrichtungen der Hilfen zur Erziehung oder Pflegefamilien, in denen Benny, die Hauptfigur, untergebracht ist, findet sie keine Ruhe und braucht eine engmaschige Schulbegleitung. Aufgrund traumatischer Erfahrungen und starker Impulsdurchbrüche ist es ihr unmöglich, bei ihrer Mutter zu leben. Die Experten in ihrer Umgebung sind sich im Umgang mit dem "schwierigen" Mädchen unsicher und finden daher kein geeignetes Setting, da auch intensivpädagogische Maßnahmen nicht erfolgreich sind. In der Praxis gibt es in Deutschland viele Kinder und Jugendliche wie Benny, die als schwer erziehbar, besonders verhaltensauffällig oder als Hochrisiko-Klientel bezeichnet werden. Es bleibt jedoch unklar, welche Unterstützungsmöglichkeiten geeignet sind, um das Wohlergehen dieser jungen Menschen zu gewährleisten. Oftmals landen sie aufgrund ihrer Selbst- sowie Fremdgefährdung nach mehrmaligem Durchlaufen verschiedener Hilfeleistungen auf der Straße oder werden in eine psychiatrische Einrichtung zwangseingewiesen, oftmals auch im Rahmen einer geschlossenen Unterbringung. Es gibt viele Meinungsverschiedenheiten über die geschlossene Unterbringung (GU), da sie besonders stark in die Persönlichkeitsrechte des jungen Menschen eingreift. Sozialarbeiter sind auch in derartigen geschlossenen stationären Einrichtungen tätig und müssen entscheiden, wie sie diese Art von Unterstützung mit ihrem Verständnis von Sozialer Arbeit vereinbaren können. Eine theoretische Grundlage für diese Gedanken könnte die kritische Soziale Arbeit sein. Daher geht die vorliegende Arbeit zunächst generell darauf ein, welche Ziele aus der Perspektive der Kritischen Sozialen Arbeit für die Soziale Arbeit gelten könnten. Danach bemüht sie sich, die Frage zu klären, wie diese mit den Hilfen zur Erziehung im Zusammenhang mit der GU stehen. Im Anschluss werden allgemeingültige Präventionsmaßnahmen erläutert, welche sich auf den Hilfeprozess des jungen Menschen positiv auswirken können. Der Begriff "Systemsprenger" wird in dieser Arbeit stets in Anführungszeichen verwendet. Aufgrund einer fehlenden einheitlichen Definition stellt er kein Fachwort dar und wird lediglich umgangssprachlich genutzt. Im Normalfall wird er zudem nicht explizit gegendert, da der Begriff alle Sexualitäten beinhaltet.
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