Die Zahl der Veröffentlichungen zur Didaktik der politischen Bildung ist während der zurückliegenden Jahre durch etliche Monographien, Sammelbände, Handbücher und Aufsätze in Fachzeitschriften stetig vermehrt worden. Darunter befinden sich auch mehrere systematisch angelegte Konzepte mit teilweise differierenden fach und erziehungswissenschaftliehen Grundlagen, bildungspolitischen Absichten und pädagogisch-praktischen Zwecksetzungen von unterschiedlichem Argumentations niveau. Die darum geführten Kontroversen sind lebhaft und teilweise bis heute nicht abgeschlossen; ihre tatsächliche Einflußnahme auf die Praxis der politischen Bil dung ist kaum bekannt oder kalkulierbar. Wenn nun mit dieser Schrift die -oft als verwirrend und wenig hilfreich empfundene - Vielfalt der Publikationen noch er weitert werden soll, dann ist dafür eine Begründung erforderlich. Gegenstand dieser Arbeit ist eine Kritische Politikdidaktik. Es geht damit um eine spezifische Variante wissenschaftlicher Arbeits-, Argumentations- und Hand lungszusammenhänge, welche zwar wie alle Wissenschaften kritisch verfährt, aber in Abgrenzung von vielen anderen Alternativen einer auf Sozialwissenschaften bezoge nen Fachdidaktik eine bestimmte - aufklärende und auf Besserung von Praxis ab zielende - Qualität von Kritik zugrunde legt und zum Programm erklärt. Zur Vor bereitung, Anregung und Exemplifikation einer solchen Kritischen Politikdidaktik gibt es bislang mehrere punktuelle Beiträge zu einzelnen theoretischen und prakti schen Problemen. Sie verdeutlichen in Umrissen ein gemeinsames Anliegen, zeigen aber auch Nuancen, Interpretationsspielräume und Offenheit für weitere Entwick lungen auf. Eine systematische Darlegung gibt es in großerem Umfang bis heute aber noch nicht.
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