Zwischen 1975 und 1997 baute der tschechische Schienenfahrzeughersteller CKD Prag insgesamt 1750 Straßenbahntriebwagen des Typs KT4. Die Firma lieferte diese Fahrzeuge an Verkehrsbetriebe in damals drei Staaten: in die DDR, in die Sowjetunion und nach Jugoslawien. Durch Verkäufe von Gebrauchtfahrzeugen und die Änderungen staatlicher Strukturen findet man diese Bahn heute in 12 europäischen und asiatischen Ländern in insgesamt 33 Betrieben. Der KT4 hat sich als universell verwendbares Fahrzeug mit schnellem Fahrgastwechsel sowohl für kleinere als auch für Großbetriebe erwiesen. Die Vorarbeiten zu seiner Entwicklung begannen noch in der DDR der 1960er Jahre. Konstruiert und gebaut wurde er schließlich im Böhmischen. Die Betrachtung der Geschichte dieses Fahrzeuges erlaubt Einblicke in viele Themen: Eigenheiten der DDR-Wirtschaft und ihre Wechselwirkungen innerhalb des Rates für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW), Möglichkeiten und Grenzen der Planwirtschaft, gesellschaftliche Umbrüche und deren Auswirkungen auf Technik und Transport, Ertüchtigung und Modernisierung vorhandener Fahrzeuge, Veränderungen im früheren „Ostblock“, auch Produktkopien und Kriegseinflüsse. Der Autor beschreibt ausführlich die Fahrzeugentstehung, die Erprobung des Prototyps, der Nullserien- und der Serienfahrzeuge, die Verteilung auf die einzelnen Betriebe. Die technische Beschreibung erläutert umfangreich den mechanischen und den elektrischen Teil. Der Anhang enthält eine Liste aller 1750 Fahrzeuge.