Im Zentrum meiner Arbeit steht die Frage nach den Beziehungen Kubas zur Internationalen Staatengemeinde. Kuba stand nach Beendigung des bipolaren Systems vor großen Herausforderungen. Wirtschaftliche Reformen unter marktwirtschaftlichen Vorgaben, welche allerdings auf Devisen erbringende Sektoren eingegrenzt wurden, waren notwendig, um die kubanische Revolution abzusichern. Politische Reformen folgten den wirtschaftlichen jedoch nicht. Das Verhältnis zu den Vereinigten Staaten ist der bestimmende externe Faktor sowohl für die innenpolitische als auch für die außenpolitische Situation Kubas. Die Vereinigten Staaten stellen durch ihr Embargo und durch das ständige Heraufbeschwören eines möglichen Einmarsches amerikanischer Truppen eine Art Daseinsberechtigung für das aktuelle kubanische Regime dar. Die Stabilität und die politische Kultur Kubas im Allgemeinen waren besonders durch den charismatischen und autoritären Führungsstils Fidel Castros geprägt. Als Perspektive für die Zukunft Kubas dient die Vorstellung, dass Reformen in Kuba ihren Beginn nehmen sollten und nicht von außen, von den USA implementiert werden.