Das Phänomen Whistleblowing ist seit den Enthüllungen Snowdens (2013) verstärkt in den Fokus der Öffentlichkeit, Politik und Rechtswissenschaft gerückt. Whistleblower erfahren bis heute wegen der Aufdeckung von Missständen Repressalien wie die Kündigung ihres Arbeitsplatzes. Die 2019 in Kraft getretene Whistleblower-Richtlinie der EU soll einen europaweit einheitlichen und hohen Schutz für Whistleblower etablieren. Im deutschen Recht fehlte bislang ein umfassender gesetzlicher Schutz. Die vorliegende Arbeit untersucht, ob und wie sich dies durch die Umsetzung der Richtlinie in deutsches Recht ändert: Unter Beachtung der völkerrechtlichen Einbettung des Themas erfolgt eine Analyse des bisherigen Status quo des Kündigungsschutzes für Whistleblower in Deutschland sowie der neuen europäischen Schutzvorgaben. Es werden die Umsetzungsaufgaben für den deutschen Gesetzgeber sowie - aus aktuellem Anlass - der Gesetzesentwurf für ein Hinweisgeberschutzgesetz, Stand: Februar 2023, erörtert.
»Es ist das Verdienst von Feldner den Kündigungsschutz für Whistleblower im rechtshistorischen Wandel in überzeugender Weise und mit wissenschaftlichem Tiefgang dargestellt zu haben. Ihre Schrift belegt, mit welcher Dynamik das Thema Whistleblowing die deutsche Arbeitsgerichtsbarkeit - aber auch die europäischen Gerichte - in den vergangenen Jahren zunehmend beschäftigt hat.« Prof. Dr. Alexander Eufinger, in: Recht der Arbeit, 6/2023