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Künstliche Intelligenz (KI) steht für Maschinen, die können, was der Mensch kann: hören und sehen, sprechen, lernen, Probleme lösen. In manchem sind sie inzwischen nicht nur schneller, sondern auch besser als der Mensch. Wie funktionieren diese klugen Maschinen? Bedrohen sie uns, machen sie uns gar überflüssig? Die Journalistin und KI-Expertin Manuela Lenzen erklärt anschaulich, was Künstliche Intelligenz kann und was uns erwartet.Künstliche Intelligenz ist das neue Zauberwort des digitalen Kapitalismus. Intelligente Computersysteme stellen medizinische Diagnosen und geben Rechtsberatung. Sie…mehr

Produktbeschreibung
Künstliche Intelligenz (KI) steht für Maschinen, die können, was der Mensch kann: hören und sehen, sprechen, lernen, Probleme lösen. In manchem sind sie inzwischen nicht nur schneller, sondern auch besser als der Mensch. Wie funktionieren diese klugen Maschinen? Bedrohen sie uns, machen sie uns gar überflüssig? Die Journalistin und KI-Expertin Manuela Lenzen erklärt anschaulich, was Künstliche Intelligenz kann und was uns erwartet.Künstliche Intelligenz ist das neue Zauberwort des digitalen Kapitalismus. Intelligente Computersysteme stellen medizinische Diagnosen und geben Rechtsberatung. Sie managen den Aktienhandel und steuern bald unsere Autos. Sie malen, dichten, dolmetschen und komponieren. Immer klügere Roboter stehen an den Fließbändern, begrüßen uns im Hotel, führen uns durchs Museum oder braten Burger und schnipseln den Salat dazu. Doch neben die Utopie einer schönen neuen intelligenten Technikwelt sind längst Schreckbilder getreten: von künstlichen Intelligenzen, die uns auf Schritt und Tritt überwachen, die unsere Arbeitsplätze übernehmen und sich unsererKontrolle entziehen.Manuela Lenzen zeigt, welche Hoffnungen und Befürchtungen realistisch sind und welche in die Science Fiction gehören. Sie beschreibt, wie ein gutes Leben mit der Künstlichen Intelligenz aussehen könnte - und dass wir von klugen Maschinen eine Menge über uns selbst lernen können.
Autorenporträt
Manuela Lenzen hat in Philosophie promoviert und schreibt als freie Wissenschaftsjournalistin über Digitalisierung, Künstliche Intelligenz und Kognitionsforschung u. a. für FAZ, NZZ, Psychologie Heute, Bild der Wissenschaft sowie Gehirn und Geist.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.04.2018

Was kann das Computerhirn?
Manuela Lenzen erklärt die Wege Künstlicher Intelligenz

Gewaltige Datenmengen, enorm gestiegene Rechnerleistung und verbesserte Modelle haben in der Informatik vor einigen Jahren eine neue Entwicklung angestoßen: die Entwicklung von Computerprogrammen, welche Aufgaben bewältigen können, die bis dahin eine Domäne der Menschen waren. Es geht auf diesem Feld der Künstlichen Intelligenz (KI) um Strategiespiele wie Schach oder Go, das Verstehen von gesprochener und geschriebener Sprache, das Erkennen von Gesichtern, medizinische Diagnosen und sehr vieles mehr. Bekannte Unternehmen wie Alphabet (Google), Facebook oder Microsoft investieren große Summen in diese Entwicklung, sie haben viele der führenden Fachleute auf dem Gebiet in ihre Dienste genommen.

Die Diskussion darüber, was Computer einmal können werden, hat infolgedessen an Breite gewonnen und ist längst nicht mehr auf die Informatik beschränkt: Neurowissenschaft, Biologie, Wirtschaftslehre und auch philosophische Überlegungen kommen ins Spiel. Manuela Lenzen, Autorin auch dieser Zeitung, hat nun eine Einführung vorgelegt, die alle diese Aspekte von KI erschließt und einsichtig macht. Sie geht auch ausführlich auf die gern erörterte große Frage der KI ein, ob es einmal eine Art künstliche Superintelligenz geben könnte, also ein Computergehirn, das dem menschlichen Gehirn in allen Belangen mindestens ebenbürtig oder gar überlegen ist.

Dafür erörtert sie, was sich unter Begriffen wie Gefühl, Emotion oder Bewusstsein verstehen lässt, und sieht sich an, was ihre Entsprechungen in den Leistungen von Rechnern sein könnten. Man muss nicht auf dem Standpunkt stehen, dass dies die essentiellen Fragen des Faches sind. Für den Physiker Max Tegmark beispielsweise ist das maßgebliche Kriterium zur Beurteilung einer KI schlicht deren konkrete Kompetenz: Welche Aufgabe kann sie bewältigen, und kann sie das nach quantifizierbaren Maßstäben besser oder schlechter als ein Mensch? Ob sie dabei tatsächlich "denkt", etwas empfindet oder sogar noch ganz andere Erwägungen anstellt, ist aus diesem Blickwinkel zweitrangig.

Die von Manuela Lenzen klar dargelegten Fragen spielen in der KI-Forschung allerdings durchaus eine Rolle. Das gilt gerade für die derzeit angesagten Methoden, die mit sogenannten künstlichen neuronalen Netzen (KNN) arbeiten, mit einer Software also, deren Funktionsweise sich an Abläufen orientiert, die für die Modellierung der Funktionen des menschlichen Gehirns verwendet werden. Der Informatiker Geoffrey Hinton, einer der Pioniere auf diesem Feld, regte unlängst etwa eine Diskussion darüber an, ob nicht in den KNN mehr Strukturen vorab festgelegt werden und nicht erst durch das "Trainieren" der Netze fixiert werden sollten, um bessere Ergebnisse zu erzielen. Yann LeCun, der führende KI-Forscher von Facebook (und einst wissenschaftlicher Mitarbeiter Hintons), beteiligt sich an dieser Diskussion ebenso engagiert wie auf der anderen Seite der in New York lehrende Psychologe Gary Marcus. Mitarbeiter von Facebook und Google arbeiten in diesem Zusammenhang auch an so etwas wie einem "gesunden Menschenverstand" für Rechner, also einer allgemeineren Gegenwartswahrnehmung, die über konkrete hochspezialisierte Fertigkeit hinausgeht - für den Philosophen John Searle ist das eine wesentliche Voraussetzung für Intelligenz, auch für künstliche.

Manuela Lenzen widmet sich auch eingehend den schon absehbaren Folgen zunehmender Rechner-Fertigkeiten, vergisst aber auch nicht eine historische Einführung in die Entstehung des Forschungsfeldes. Ihr Buch nimmt den Leser mit in die fünfziger Jahre, als das Fach während einer Tagung am Dartmouth College im amerikanischen Bundesstaat Hanover entstand. Sie diskutiert den möglichen Einfluss cleverer Computer auf Arbeitsmärkte und Beschäftigung, eine Robotersteuer oder die Idee, alle Mitarbeiter zu Miteigentümern am Maschinenpark zu machen. Sie überlegt, ob Menschen eine Beziehung zu Maschinen eingehen können und wie diese aussieht; und schließlich erörtert sie die Frage, ob und wie Menschen mit Maschinen aus eigenem Wunsch heraus einmal verschmelzen könnten.

Wichtig ist auch der von ihr diskutierte militärische Aspekt der Künstlichen Intelligenz. Das Thema wird in der kommenden Woche die Vereinten Nationen beschäftigen. Unlängst haben KI-Fachleute rund um den Globus angekündigt, ein südkoreanisches Forschungsinstitut zu boykottieren, das mit einem Waffenhersteller zusammenarbeitet, und Google-Mitarbeiter haben einen Mahnbrief an ihren Chef geschrieben, weil sich der Konzern an einem vom amerikanischen Verteidigungsministeriums aufgelegten Programm beteiligt. Im Zentrum auch dieser Diskussion steht letztlich eine Frage, auf die Debatten über KI oft hinauslaufen: Was macht uns eigentlich als Menschen aus? Manuela Lenzens Buch hilft dabei, eine triftige Antwort auf sie zu finden.

ALEXANDER ARMBRUSTER

Manuela Lenzen: "Künstliche Intelligenz". Was sie kann & was uns erwartet.

C. H. Beck Verlag, München 2018. 272 S., br., 16,95 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Frederic Jage-Bowler sagt es nicht explizit, aber er scheint in diesem Buch von Manuela Lenzen über Künstliche Intelligenz viel gelernt zu haben. Denn die Wissenschaftsjournalistin arbeite systematisch die technischen Grundlagen heraus heraus und diskutiere dann mögliche gesellschaftliche Folgen. So lernt der Rezensent etwa, wie Algorithmen als formalisierte Problemlösungsprozesse auch präzise Prognose liefern können und wie weit selbstlernende Systeme  noch davon entfernt sind, echte Künstliche Intelligenz zu werden: Denn es ist für eine KI leichter, einen Schach-Großmeister zu schlagen als Zahnpasta auf die Zahnbürste zu geben.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Ein großer Wurf."
Politische Studien, Andreas Raffeiner

"Verständlich, sprachlich gut, fachlich versiert."
Psychologie Heute, Klaus Wilhelm

"Ein gelungenes Einstiegswerk."
Süddeutsche Zeitung, Eva Weber-Guskar

"Wegweiser durch die Zukunft, die längst schon begonnen hat, sollte zur Pflichtlektüre auch in den Schulen werden."
Harald Raab, Reihn Neckar Zeitung, 14. Juli 2018

"Manuela Lanzen räumt mit Mythen auf und beschreibt (...) alles, was man derzeit über KI wissen muss."
Dana Heide, Handelsblatt, 8. Juni 2018

"Ein gelungenes Werk, das ein komplexes Thema leicht verständlich macht."
Adrian Lobe, Neue Zürcher Zeitung am Sonntag, 29. April 2018

"Sehr empfehlenswert."
Die Presse, 24. Februar 2018