Drei Monate ohne Strom. Heißes Wasser zum Duschen nur nach dem Holzhacken. Zweimal täglich die Milchkuh händisch melken, 73 übermütige Jungrinder davon abhalten, nach Italien auszuwandern, ein Kalb zur Welt bringen und den Landwirten beweisen, dass auch ein Stadtmensch mit viel Einsatz den verantwortungsvollen Job eines Viehhirten bewältigen kann. Das ist die Kurzversion eines Sommers, den der freie Journalist Tobias Micke auf einer abgelegenen Alm in Kärnten verbrachte. Er hatte sich eine Auszeit vom Stadtleben genommen. Wie ging es ihm persönlich? Er war noch nie so fit - nach täglich bis zu drei Stunden Wanderungen, um zu seinem Jungvieh zu gelangen. Und: Mitten ins alltägliche Kuh-Chaos schlich sich mit der Routine auch die Ruhe ein, die er sich erhofft hatte.
Drei Monate ohne Kühlschrank, Mikrowelle, Waschmaschine und TV. Heißes Wasser zum Duschen nur nach dem Holzhacken. Zweimal täglich die Milchkuh melken, 74 übermütige Jungrinder davon abhalten, nach Italien auszuwandern, ein Kalb zur Welt bringen und den Landwirten im Tal beweisen, dass auch ein Stadtmensch mit viel Einsatz den verantwortungsvollen Job eines Viehhirten bewältigen kann.
Tobias Micke hat es getan: Er hat sich eine Auszeit vom hektischen Alltag genommen, um einen langen wunderbaren Sommer auf einer abgelegenen Alm in Kärnten zu verbringen. Und mitten im alltäglichen Kuh-Chaos fand er schließlich auch die Ruhe, die er eigentlich gesucht hatte.
Mit vielen Hirtentipps aus der Almpraxis, Melk-Anleitung, leckeren Rezepten, einem Sprachkurs in Rindisch und großem Alm-Anach.
Drei Monate ohne Kühlschrank, Mikrowelle, Waschmaschine und TV. Heißes Wasser zum Duschen nur nach dem Holzhacken. Zweimal täglich die Milchkuh melken, 74 übermütige Jungrinder davon abhalten, nach Italien auszuwandern, ein Kalb zur Welt bringen und den Landwirten im Tal beweisen, dass auch ein Stadtmensch mit viel Einsatz den verantwortungsvollen Job eines Viehhirten bewältigen kann.
Tobias Micke hat es getan: Er hat sich eine Auszeit vom hektischen Alltag genommen, um einen langen wunderbaren Sommer auf einer abgelegenen Alm in Kärnten zu verbringen. Und mitten im alltäglichen Kuh-Chaos fand er schließlich auch die Ruhe, die er eigentlich gesucht hatte.
Mit vielen Hirtentipps aus der Almpraxis, Melk-Anleitung, leckeren Rezepten, einem Sprachkurs in Rindisch und großem Alm-Anach.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.09.2008Heißt der Bauer Captain Kirk
Ein Städter geht einen Sommer lang auf eine Alm, um dort Kühe zu hüten. Und was macht er danach? Er schreibt ein Buch darüber. Das ist so absehbar wie das Amen in der Kirche. Nur: Was könnte auf der Alm denn tatsächlich Erzählenswertes geschehen? Vielleicht dies: Er tut sich am Anfang schwer, findet mehr und mehr Gefallen daran, lernt Melken und Käsen, wäscht sich und seine Kleidung weniger oft als in der Stadt, sinniert über das Leben auf der Alm und als solches, vermisst ab und zu die Errungenschaften der Zivilisation und freut sich, als ein Besucher einen DVD-Player mitbringt, für einen Nachmittag. All dies beschreibt Tobias Micke in seinem Almhandbuch "Kuhl!". Und der Titel deutet es schon an: Das ist ein witziges Buch. Zumindest bemüht sich Tobias Micke heftig darum. Und genau so wird das Buch dann leider auch: bemüht. Vermutlich hatte Micke auf seiner Alm im Kärntner Gailtal mit den siebzig Kühen eine schöne Zeit, und ganz sicher hätte das sogar Stoff für eine runde Reportage gegeben, aber als Buch trägt es nicht. Da wird gestreckt mit einer Melkanleitung, mit Rezepten und Wortkonstrukten wie "lebensmitteltechnische Horizonterweiterung" oder etwa "Lebensabschnittsmilchkuh". Gut möglich, dass der Sommer dort oben einsam war und der Humor absonderliche Wege geht. Jedem Kapitel hat Micke eine erfundene Bauernregel vorangestellt. "Hat der Melker keine Power, wird die Milch im Euter sauer." Schlimm? Nein, das ist schlimm: "Heißt der Bauer Captain Kirk, beamt sein Vieh er auf den Berg."
bär
"Kuhl! Das Almhandbuch für Stadtmenschen" von Tobias Micke. Knaur Verlag, München 2008. 240 Seiten, einige Fotos. Broschiert, 9,95 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Ein Städter geht einen Sommer lang auf eine Alm, um dort Kühe zu hüten. Und was macht er danach? Er schreibt ein Buch darüber. Das ist so absehbar wie das Amen in der Kirche. Nur: Was könnte auf der Alm denn tatsächlich Erzählenswertes geschehen? Vielleicht dies: Er tut sich am Anfang schwer, findet mehr und mehr Gefallen daran, lernt Melken und Käsen, wäscht sich und seine Kleidung weniger oft als in der Stadt, sinniert über das Leben auf der Alm und als solches, vermisst ab und zu die Errungenschaften der Zivilisation und freut sich, als ein Besucher einen DVD-Player mitbringt, für einen Nachmittag. All dies beschreibt Tobias Micke in seinem Almhandbuch "Kuhl!". Und der Titel deutet es schon an: Das ist ein witziges Buch. Zumindest bemüht sich Tobias Micke heftig darum. Und genau so wird das Buch dann leider auch: bemüht. Vermutlich hatte Micke auf seiner Alm im Kärntner Gailtal mit den siebzig Kühen eine schöne Zeit, und ganz sicher hätte das sogar Stoff für eine runde Reportage gegeben, aber als Buch trägt es nicht. Da wird gestreckt mit einer Melkanleitung, mit Rezepten und Wortkonstrukten wie "lebensmitteltechnische Horizonterweiterung" oder etwa "Lebensabschnittsmilchkuh". Gut möglich, dass der Sommer dort oben einsam war und der Humor absonderliche Wege geht. Jedem Kapitel hat Micke eine erfundene Bauernregel vorangestellt. "Hat der Melker keine Power, wird die Milch im Euter sauer." Schlimm? Nein, das ist schlimm: "Heißt der Bauer Captain Kirk, beamt sein Vieh er auf den Berg."
bär
"Kuhl! Das Almhandbuch für Stadtmenschen" von Tobias Micke. Knaur Verlag, München 2008. 240 Seiten, einige Fotos. Broschiert, 9,95 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main