Identität entsteht durch Abgrenzungsprozesse. Die Werke El reino de este mundo (1949) und Los pasos perdidos (1953) des kubanischen Autors Alejo Carpentier belegen diese These. Es soll gezeigt werden, dass Identitäten sich nur herausbilden können, wenn dem Ich ein Nicht-Ich gegenübersteht. Die Differenzerfahrung ist in den genannten Werken konstitutiv für die Formierung eines Selbst, wobei in diesem Kontext eine Zuschreibung zur "zivilisierten" okzidentalen Welt, oder aber zur "ursprünglich-magischen" Welt Lateinamerikas bzw. Afrikas erfolgt.