Prominente Persönlichkeiten wurden gebeten, ihr liebstes Gedicht auszuwählen und in einem kurzen Essay zu erzählen, was es ihnen bedeutet. Auf diese Weise ist nicht nur eine Auswahl entstanden, die all die großen Dichter versammelt - gleichzeitig bezeugt sie die Faszination und Wirkungskraft der Poesie in der Türkei. Der essayistische Dialog zwischen den Dichtern und den zeitgenössischen Interpreten wirft zudem zahlreiche Schlaglichter auf die Gedankenwelt und die Repräsentanten der heutigen Kulturszene.
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Monica Carbe registriert zufrieden, dass der Unionsverlag mit seiner Türkischen Bibliothek sein Versprechen von 2005 in die Tat umsetzt und bereits 14 von 20 geplanten Bänden realisiert hat. Wer mit der zweisprachigen Gedichtanthologie "Kultgedichte" allerdings so etwas wie einen Lyrikkanon erwartet, wird sich getäuscht sehen, warnt die Rezensentin. Der Band bietet die persönliche Auswahl von Gedichten von - deutschen Lesern nicht unbedingt bekannten - namhaften türkischen Autoren nebst ihrem Kommentar, stellt sie klar. Insgesamt konstatiert Carbe, dass es sich zum überwiegenden Teil um Gedichte von Autoren des 20. Jahrhunderts handelt und dass der Grundton durchweg melancholisch ist. Auch wenn die Gedichte und die begleitenden Essays kaum dazu geeignet seien, sie hintereinander weg zu lesen, so könne man ihnen eine "Sogwirkung" attestieren, die sich auch in der deutschen Übersetzung halte, so die Rezensentin hocherfreut. Und sie verspricht noch, dass in den Texten viel Unbekanntes zu entdecken ist.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Die Anthologie gewährt Einblicke und weckt Neugier, neues Terrain zu erkunden. Man beginnt zu blättern, liest, sucht bekannte Namen. Jedem der Gedichte folgen teils sehr persönliche Essays sowie Kurzbiografien. So wagt man sich weiter vor, vertieft sich, findet wiederkehrende und neue Wortbilder für Alltägliches und die härte des Alltags, für Landschaft, Zeit, Freundschaft, Liebe und Tod, für Gewalt, Schönheit, Trauer, Glück-Wachsein und Traum. Immer häufiger schweift der Blick während der Lektüre zur linken Buchhälfte, zum türkischen Text. So lässt sich mindestens der Versuch wagen, die Gedichte im Original mitzulesen - und das ist schön.« Marion Wedegärtner Westfälische Rundschau