Das Verhältnis von Kultur und Gesellschaft ist paradox. Einerseits ist Gesellschaft ein Kulturgebilde ¿ wie die Kunst, die Wissenschaft, die Religion, die Politik, die Wirtschaft, das Recht, wie alle Sinnund Bedeutungsverhältnisse, die im enschlichen Handeln konstituiert sind. Andererseits ist Kultur ein Teil der Gesellschaft. Kultur ist auf die Gesellschaft ebenso verwiesen wie angewiesen. Nur in der Auseinandersetzung mit ihren eigenen Erzeugnissen, als Arbeit an der Kunst, der Wissenschaft, der Religion, der Politik, der Wirtschaft, dem Recht, so, wie sie bestehen, kann Kulturtätigkeit überhaupt stattfinden. Dieses paradoxe Verhältnis gewinnt mit der Globalisierung eine neue Qualität. Es fallen die Grenzen nationaler Souveränität. Es verschwinden die Trennlinien zwischen Wirtschaft, Politik und Kultur. Die gesellschaftliche Ordnung insgesamt wird zum Thema. Geht mit der Transformation der Gesellschaft im Zuge der Globalisierung eine Transformation der Kultur einher? Die Beiträge in diesem Band setzen sich sowohl in theoretischer als auch empirischer Hinsicht mit heute beobachtbaren Entwicklungstendenzen auseinander. Es werden grundlegende philosophische Fragen zum Kulturbegriff erörtert und Felder kultureller Produktion vermessen, und es wird die Bedeutung von Kultur im Zusammenhang transnationaler Identitätsbildung eruiert. Mit Beiträgen von Walter L. Bühl, Wolfgang Welsch, Britta Kalscheuer, Kien Nghi Ha, Annette Grigoleit, Stephan Enser, Ursula Renz, Peter-Ulrich Merz-Benz und Gerhard Wagner. Auch als E-Book (PDF) erhältlich: https://humanities.verlags-shop.de
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