Die Europäische Union ist ein Leuchtturm des Friedens, der Sicherheit und der Menschenrechte. Sie scheint ein Raum des Austauschs und der demokratischen Debatte, der Offenheit und der kreativen Möglichkeiten zu sein. Dennoch wird diese Studie in einem Kontext sinkender Popularität und einer Krise der wahrgenommenen Legitimität der Europäischen Union in Auftrag gegeben. Überall auf dem Kontinent sind zunehmende nationalistische Tendenzen zu beobachten, die von politischen Bewegungen, die kurzfristige Vorteile anstreben, ausgenutzt und gefördert werden. Zentrale Werte werden in Frage gestellt und in den einzelnen europäischen Ländern unterschiedlich gesehen, aber eine Debatte und ein Austausch über diese Werte fehlt oft oder wird vermieden. Parallel dazu führt die Zersplitterung des sozialen Gefüges unserer Gesellschaften zu mangelnder Teilhabe und zunehmender Isolation. In einer Europäischen Union, die versucht, strukturelle Antworten auf diese und andere Entwicklungen und Herausforderungen auf politischer, sozialer und wirtschaftlicher Ebene zu finden, spielen Fragen der Kultur, der Städte und der Identität eine Schlüsselrolle bei der Suche nach Lösungen für die aktuellen Herausforderungen. Angesichts zahlreicher offener Fragen und möglicher Perspektiven hat der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss die vorliegende Studie über "Kultur, Städte und Identität in Europa" in Auftrag gegeben.