In den 70er Jahren war die kommunale Kultur- und Freizeitpolitik ein beliebtes Feld für Reformentwürfe, dann häuften sich die Klagen über deren mangelnde Realisierung. Es fehlten jedoch sowohl systematische Bestandsaufnahmen dieser Entwicklung als auch Hintergrundanalysen kommunaler Entscheidungen auf dem Kultursektor. Die vorliegende Untersuchung sucht am Beispiel der Mittelstadt Tübingen dieses Defizit abzubauen. Zum einen bilanziert sie ausführlich die Umsetzung einzelner kulturpolitischer Reformziele zwischen 1970 und 1982, zum anderen erklärt sie die kommunalen Entscheidungen aus den Interessen der beteiligten lokalen Gruppen und Institutionen.