Ausgangspunkt der vorgelegten Untersuchung ist die 2002 im Arab Human Development Report des United Nations Development Programme erschienene Aussage, die Länder der arabischen Welt lägen bezüglich der Verbreitung von Informationstechnologie hinter den Ländern Schwarzafrikas. Vorliegende Arbeit versucht die Frage zu beantworten, ob die Übernahme von IT in der arabischen Welt von kulturellen Faktoren behindert wird. Dabei wird grundsätzlich von der Möglichkeit eines interkulturellen Verstehens ausgegangen, sowie von der Annahme, dass kulturspezifische Traditionen prinzipiell auf ihre Legitimität geprüft werden dürfen. Die empirischen Ergebnisse lassen den Schluss zu, dass die in der arabischen Welt vorherrschende Kultur einer Übernahme von IT nicht entgegensteht, sondern dass vielmehr eine Beeinflussung bidirektionaler und multikausaler Natur vorliegt. Es wird auch aufgezeigt, dass sich die arabische Welt bezüglich der Übernahme von IT keineswegs in einem Stillstand befindet, sondern in den vergangenen fünf Jahren einen eigentlichen Aufschwung erlebt.