Marktplatzangebote
7 Angebote ab € 7,11 €
  • Buch mit Leinen-Einband

Sahlins' Buch ist eine ethnologische Kritik der Vorstellung, daß die menschlichen Kulturen das Produkt praktischer Tätigkeit und utilitaristischer Interessen seien. Im Gegensatz zu den verschiedenen Varianten des Utilitarismus, der »praktischen Vernunft«, spricht Sahlins für eine ganz andere Vernunft: die des Symbolischen oder des Bedeutungsvollen. Denn das spezifische Merkmal des Menschen, so Sahlins, besteht nicht darin, daß er in einer materiellen Welt leben muß - was für alle lebenden Organismen gilt -, sondern darin, daß er selbstgesetzten Bedeutungen gemäß lebt. In dieser Fähigkeit zur…mehr

Produktbeschreibung
Sahlins' Buch ist eine ethnologische Kritik der Vorstellung, daß die menschlichen Kulturen das Produkt praktischer Tätigkeit und utilitaristischer Interessen seien. Im Gegensatz zu den verschiedenen Varianten des Utilitarismus, der »praktischen Vernunft«, spricht Sahlins für eine ganz andere Vernunft: die des Symbolischen oder des Bedeutungsvollen. Denn das spezifische Merkmal des Menschen, so Sahlins, besteht nicht darin, daß er in einer materiellen Welt leben muß - was für alle lebenden Organismen gilt -, sondern darin, daß er selbstgesetzten Bedeutungen gemäß lebt. In dieser Fähigkeit zur Sinngebung ist der Mensch einzigartig. Nicht, daß die Kultur materiellen Zwängen gehorchen muß, ist daher das entscheidende Kennzeichen der Kultur, sondern: daß sie sich nach den Regeln eines bestimmten Symbolsystems, das niemals das einzig mögliche ist, mit der Natur auseinandersetzt. Nützlichkeit ist folglich immer etwas kulturell Interpretiertes. Sahlins beginnt mit einer Beschreibung der Beschränkungen des Historischen Materialismus bei der Analyse sogenannter primitiver Gesellschaften. Danach sieht es so aus, als ob Marxismus und Strukturalismus isolierte, jeweils für einen Teilbereich gültige theoretische Erklärungen wären - der Marxismus sich auf die westliche und der Strukturalismus sich auf die übrige Welt bezöge. Im zweiten Kapitel zeigt Sahlins jedoch, daß die den Marxismus und die Kulturtheorie trennenden Punkte tief in die Geschichte des ethnologischen Denkens hineinreichende Analogien aufweisen. In dieser Geschichte hat es nahezu jede mögliche Art von Utilitarismus und Symboltheorie gegeben. Sahlins' kritische Analyse dieser Theorien in den Schriften von Morgan, Boas, Malinowski, Durkheim, Radcliff-Brown u. a. bildet das Kernstück dieses Buches.
Autorenporträt
Niklas Luhmann wurde am 8. Dezember 1927 als Sohn eines Brauereibesitzers in Lüneburg geboren und starb am 6. November 1998 in Oerlinghausen bei Bielefeld. Im Alter von 17 Jahren wurde er als Luftwaffenhelfer eingezogen und war 1945 in amerikanischer Kriegsgefangenschaft. Von 1946 bis 1949 studierte er Rechtswissenschaften in Freiburg und absolvierte seine Referendarausbildung. 1952 begann er mit dem Aufbau seiner berühmten Zettelkästen. Von 1954 bis1962 war er Verwaltungsbeamter in Lüneburg, zunächst am Oberverwaltungsgericht Lüneburg, danach als Landtagsreferent im niedersächsischen Kultusministerium. 1960 heiratete er Ursula von Walter. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor. Seine Ehefrau verstarb 1977. Luhmann erhielt 1960/1961 ein Fortbildungs-Stipendium für die Harvard-Universität. Dort kam er in Kontakt mit Talcott Parsons und dessen strukturfunktionaler Systemtheorie. 1964 veröffentlichte er sein erstes Buch Funktionen und Folgen formaler Organisation. 1965 wird Luhmann von Helmut Schelsky als Abteilungsleiter an die Sozialforschungsstelle Dortmund geholt. 1966 wurden Funktionen und Folgen formaler Organisation sowie Recht und Automation in der öffentlichen Verwaltung als Dissertation und Habilitation an der Universität Münster angenommen. Von 1968 bis 1993 lehrte er als Professor für Soziologie an der Universität Bielefeld. 1997 erschien sein Hauptwerk, das Resultat dreißigjähriger Forschung: Die Gesellschaft der Gesellschaft.