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Selbst innerhalb der modernsten Gesellschaften bleiben kulturelle Differenzen nicht nur erhalten, sondern vervielfältigen, verstärken und erfinden sich neu.
Die westlichen Demokratien erleben einen Aufschwung von Bewegungen, die nicht mehr die klassische soziale Frage, sondern kulturelle Differenzen in den Vordergrund stellen. Vermeintlich »natürliche« Merkmale wie die ethnische, religiöse, sexuelle oder »rassische« Zugehörigkeit werden zum Ausgangspunkt selbstentworfener kollektiver Identitäten. Anders als die Tradition des aufklärerischen Universalismus glaubte, läuft die Entwicklung der…mehr

Produktbeschreibung
Selbst innerhalb der modernsten Gesellschaften bleiben kulturelle Differenzen nicht nur erhalten, sondern vervielfältigen, verstärken und erfinden sich neu.

Die westlichen Demokratien erleben einen Aufschwung von Bewegungen, die nicht mehr die klassische soziale Frage, sondern kulturelle Differenzen in den Vordergrund stellen. Vermeintlich »natürliche« Merkmale wie die ethnische, religiöse, sexuelle oder »rassische« Zugehörigkeit werden zum Ausgangspunkt selbstentworfener kollektiver Identitäten. Anders als die Tradition des aufklärerischen Universalismus glaubte, läuft die Entwicklung der Moderne mitnichten auf die Assimilation oder Absorption aller Besonderheiten hinaus.

Denn heute stellen moderne Gesellschaften bei der Arbeit an sich selbst die Neuerschaffung von Differenzen in den Mittelpunkt.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Autorenporträt
Michel Wieviorka, Prof. Dr., President of the Fondation Maison des Sciences de l'Homme und Professor an der Ecole des Hautes Etudes en Sciences Sociales (EHESS) in Paris.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Der französische Soziologe Michel Wieviorka hat eine ausgewogene Studie über die Probleme multikultureller Gesellschaften erstellt, der Kersten Knipp ihren Respekt nicht verweigern will, auch wenn sich der Verfasser der Studie nicht zu einer Schlussfolgerung durchringen konnte. Knipp nimmt dies als Zeichen wissenschaftlicher Redlichkeit. Brav soll der Verfasser die wichtigsten amerikanischen Forschungen referieren. Weder ergreife Wieviorka Partei für die Kommunitaristen, also die Seite, erklärt Knipp, die die Wahrung kultureller Eigenheiten als Voraussetzung für eine Integration erachtet, noch für die Liberalisten, denen die Rücksichtnahme auf Tradition eher hinderlich erscheint. Es gibt "keinen Königsweg zum Staatsbürgertum", lautet seine Erkenntnis, dafür ist die Wirklichkeit viel zu komplex. Eine weitere traurige Einsicht dieses klugen Buches heißt, erklärt Knipp, dass hier im Westen ein gewisser Obskurantismus Einzug gehalten hat, der sein Heil im kulturell Fremdartigen und Exotischen sucht. Das seien Modeströmungen, referiert Knipp, die nicht darüber hinwegtäuschen dürften, dass es "keine kulturelle Differenz ohne Erniedrigung und Herrschaft gibt".

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