In der Psychologie gibt es ein wachsendes Forschungsinteresse an den Fragen der kulturellen Identität, die anerkanntermaßen von großem Interesse für die Gestaltung des Verhaltens und Erlebens von Menschen ist. Kulturelle Identität ist ein neues Konzept auf dem Gebiet der Kulturpsychologie. Folglich sind Studien, die dieses Thema definieren und berücksichtigen, noch immer rar. Die vorliegende qualitative Studie zielt auf ein besseres Verständnis der Entwicklung kultureller Identität ab und untersucht, wie die Erfahrung des Auslandsstudiums die Entwicklung der kulturellen Identität albanischer Studenten in Italien und im Vereinigten Königreich beeinflusst. Da die beiden Länder eine unterschiedliche Einwanderungsgeschichte haben, wurde die Hypothese aufgestellt, dass die Erfahrung des Auslandsstudiums ihre kulturelle Identität unterschiedlich beeinflusst. Die Interviews untersuchten vier Komponenten der kulturellen Identität: Selbstidentifikation, kulturelles Engagement, Zugehörigkeitsgefühl und bewertende Einstellungen (Phinney, 1998). Die Analyse zeigte, dass albanische Studierende an beiden Orten trotz unterschiedlicher Erfahrungen transkulturelle Identitäten entwickelten, was das von Suarez-Orozco (2001) vorgeschlagene zunehmende Wachstum transkultureller Identitäten unterstützt.