Kallweit zeigt, wie dominant werdende Ordnungen des Wissens sich in kulturellen Bereichen auswirken, gerade auch in der Literatur. Zwei historische Präzedenzfälle, situiert an der Epochenschwelle zur Frühen Neuzeit und dem Beginn der Moderne, werden untersucht. Einerseits das Ordnungsgerüst der »Loci communes« innerhalb der Topica universalis humanistischer und barocker Wissenschaft, das die Rolle einer Art Universalschlüssel der Wissensmaterien und Erzählkompendien gespielt hat. Andererseits die neue Anthropologie leib-seelischer Konnexion am Beginn der Moderne, die im zeitgenössischen »Studium des Menschen« für Theorie und Erzählen im Roman leitend geworden ist. Mit vielen Quellentexten und Diskursen, anhand derer die Genese dieser Vorgänge erschlossen wird, eröffnen sich Explikationen für das so Bewirkte im jeweiligen kulturellen Selbstverständnis der Zeit.
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