Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Pädagogik - Schulpädagogik, Note: 1,0, , Sprache: Deutsch, Abstract: Die Schule ist der einzige Raum, in dem sich fast alle Mitglieder einer Gesellschaft für einige Jahre begegnen. Kinder und Jugendliche aus unterschiedlichen Milieus mit ebenso unterschiedlichen Begabungen, Interessen, Verhaltensmustern und Erwartungen sollen gemeinsam unterrichtet werden. Lehrpersonen, Schulleitungen, Schulbehörden und die Bildungspolitik stehen vor der Aufgabe, Unterschiede auszuhalten und familiäre Ausgangsbedingungen zu relativieren, um Kinder und Jugendliche auch unabhängig ihrer ethnokulturellen Herkunft bestmöglich zu fördern.Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, inwiefern sich die Reaktionsweisen bzw. Lösungsansätze in Bezug auf einen konstruktiven Umgang mit migrationsbedingter Heterogenität seit der Arbeitsmigration in den 1960er Jahren im deutschen Bildungssystem entwickelt hat und ob deutsche Schulen mit ihrer strukturellen Art dem aufgeführten Selbstverständnis bzw. Auftrag gerecht werden können.Um die aufgeworfene Fragestellung systematisch bearbeiten zu können, widmet sich der erste Teil einer terminologischen Klärung von Heterogenität, um dann im folgenden Verlauf dem bisherigen Umgang mit migrationsbedingter Heterogenität in stärkerem Maße Beachtung zu schenken. Hierzu gehe ich in fünf Schritten vor. Zunächst werden erste bildungspolitische Reaktionen auf die unerwartete Anwesenheit ethnischer Minderheiten untersucht. Darauf aufbauend wird die sogenannte Ausländerpädagogik mit ihren Ansätzen und Konzepten als erste pädagogische Reaktion auf die Einwanderung von Arbeitsmigrant(inn)en und ihrer Familien dargestellt, um dann die darauffolgende Entwicklung zur Interkulturellen Pädagogik und ihre innovativen Leitgedanken aufzuzeigen. Daran schließt sich eine Reflexion an, die unter Berücksichtigung der interkulturellen Leitgedanken die aktuellen Strukturen deutscher Schulen und ihre Auswirkungen auf SchülerInnen mit Migrationshintergrund diskutiert. Daraus ergibt sich die Möglichkeit - im Sinne eines Exkurses - einen Blick auf den Bildungserfolg der Migrantenjugendlichen im finnischen Schulsystem zu werfen, ehe ein Fazit diese Arbeit mit einem Ausblick auf künftige Herausforderungen und Entwicklungen abrundet.
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