Über die Folgen der Globalisierung für die Kultur wird in den letzten Jahren heftig gestritten. Prophezeien die einen eine Homogenisierung der Weltkultur, verheißen die anderen kulturelle Desintegration bzw. Fragmentierung allerorten. Doch ein Blick auf die Kulturgeschichte der letzen Jahrhunderte lehrt, dass diese beunruhigenden Diagnosen nur zum Teil zutreffen. Viel wahrscheinlicher ist indes, so der Kulturhistoriker Peter Burke, dass eine neue kulturelle Ordnung entsteht, sich neue Formen kultureller Rekonfiguration herauskristallisieren werden, wobei Bausteine des Alten in ein neues Muster eingefügt werden. Burke untersucht daher in diesem Buch den kulturellen Austausch in vergleichender und historischer Perspektive. Er erkundet die Vielfalt der Konzepte, mit denen dieser Austausch beschrieben und analysiert wurde, und befasst sich mit seinen Kontexten und Konsequenzen. Sein Hauptaugenmerk gilt dabei drei möglichen Szenarien einer Reaktion auf kulturellen »Import« bzw. kulturelle »Invasionen«: Akzeptanz, Abwehr und Segregation.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Rezensent "lx" lässt offen, ob es dem Kulturhistoriker Peter Burke in seinen kurzen Aufsätzen über das Phänomen des "Kulturaustausches" gelingt, den "Auseinandersetzungen über die Folgen der Globalisierung für die Kultur" ihren Schrecken zu nehmen. Immerhin: Burke hat ganz offenbar einiges in Anschlag zu bringen, das die vieldiskutierte "Krise der Repräsentation" weniger als globalen Mangel an Differenz denn als typisches Merkmal "historischer und gesellschaftlicher Nahtstellen, an denen Bildungswerte tradiert werden" auszuweisen imstande ist. Darüber, so "lx", reflektiert der Autor in den drei Texten "von je einem unterschiedlichen Ausgangspunkt aus". Einer wäre das 17. Jahrhundert mit seiner dem cartesianischen Skeptizismus anzulastenden Krise des historischen Bewusstseins. Über die anderen zwei schweigt sich "lx" aus.
© Perlentaucher Medien GmbH
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