Gibt es das deutsche Volk noch? Die Frage mutet absurd an, hat aber einen wahren Kern. Die Bevölkerungspolitik der Bundesregierung ist darauf ausgerichtet, eine multikulturelle Gesellschaft zu errichten. Aus der historisch gewachsenen Kulturnation soll eine neue Willensnation werden. Umfragen zeigen, dass eine deutliche Mehrheit der autochthonen Bevölkerung dem Projekt kritisch gegenübersteht. Aus ihrer Sicht kann die nationale Identität der Deutschen nicht beliebig konstruiert werden. Vor diesem Hintergrund ist schon vor vielen Jahren ein anhaltender Kulturkampf in der Bundesrepublik…mehr
Gibt es das deutsche Volk noch? Die Frage mutet absurd an, hat aber einen wahren Kern. Die Bevölkerungspolitik der Bundesregierung ist darauf ausgerichtet, eine multikulturelle Gesellschaft zu errichten. Aus der historisch gewachsenen Kulturnation soll eine neue Willensnation werden. Umfragen zeigen, dass eine deutliche Mehrheit der autochthonen Bevölkerung dem Projekt kritisch gegenübersteht. Aus ihrer Sicht kann die nationale Identität der Deutschen nicht beliebig konstruiert werden. Vor diesem Hintergrund ist schon vor vielen Jahren ein anhaltender Kulturkampf in der Bundesrepublik entbrannt, in dem um die Deutungshoheit dessen gerungen wird, was das deutsche Volk ausmacht. Dabei wird mit ungleichen Waffen gekämpft. Führende Vertreter aus der Politik und den Leitmedien haben zum "Kampf gegen rechts" aufgerufen. Mit ihm werden oft auch jene Einheimischen diskreditiert, die ihre identitären Wurzeln in der eigenen Geschichte sehen und deshalb zwischen dem deutschen Volk und dem deutschen Staatsvolk unterscheiden. Zur Durchsetzung der offiziellen Linie setzt die Bundesregierung unter anderem auf das Bundesamt für Verfassungsschutz, dessen Präsident Thomas Haldenwang mit einem nur wenig differenzierten Volksbegriff operiert. Aus seiner Sicht sind bereits Termini wie "Überfremdung" und "Islamisierung" als verdächtig anzusehen. Mit diesem Vorgehen überschreitet der Verfassungsschutz sein eigentliches Mandat.Im vorliegenden Buch wird der Kulturkampf umfassend betrachtet. Die Ausführungen folgen einem positiven Verständnis von Volk, Nation und Vaterland - wie es von Konrad Adenauer bis Helmut Kohl üblich war. Eine sachliche Diskussion des Themas ist in Deutschland gleichwohl unter den Bedingungen des Parteienstaates sowie dominierender linksliberaler Narrative und Frames schwierig. Dabei wäre eigentlich alles so einfach: Identität hat viele Facetten. Man muss nur tolerant sein.
Prof. Dr. Martin Wagener hat von 1991 bis 1997 an der Universität Göttingen studiert. 2008 schloss er seine Doktorarbeit an der Universität Trier ab, wo er zunächst als wissenschaftlicher Mitarbeiter und seit 2009 als Juniorprofessor tätig war. Forschungsreisen führten ihn nach London, Washington D.C., Hawaii, Bangkok, Singapur, Kuala Lumpur, Peking, Taipeh und Okinawa. Seit 2012 ist er Professor für Internationale Politik mit dem Schwerpunkt Sicherheitspolitik am Fachbereich Nachrichtendienste der Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung (zunächst in Haar bei München, seit 2019 in Berlin). Zu seinen wichtigsten Publikationen gehören: ¿Hegemonialer Wandel in Südostasien? Der machtpolitische Aufstieg Chinas als sicherheitsstrategische Herausforderung der USA¿ (2009) und ¿Deutschlands unsichere Grenze. Plädoyer für einen neuen Schutzwall¿ (2018).
Inhaltsangabe
I. KulturkampfII. Nationale Identität1. Umstrittene Begriffe und ihre Inhalte2. Ursprünge und Reichweite der deutschen Nation3. Kulturnation, Willensnation und Zwangsnation4. Das deutsche Volk als Teil des deutschen Staatsvolks5. Die vergessene nationale Geschichte der BundesrepublikIII. Das Bundesamt für Verfassungsschutz1. Organisation und Auf trag2. Unter permanentem Druck3. Der Vorwurf der »Rechtslastigkeit«4. Die natürliche Neigung zu intelligence to please5. Der politisierte PräsidentIV. Rechte, Rechtspopulisten und Rechtsextremisten1. Wissenschaftliche und politische Definitionen2. Vorstellungswelt und Politik Thomas Haldenwangs3. Der Verfassungsschutzbericht und sein toter Winkel4. Folgen für den Diskurs zur nationalen IdentitätV. Zur Durchsetzung einer neuen Nation1. Vom Parteienstaat zur Postdemokratie2. Grundlagen der Identität Angela Merkels3. Instrumentalisierung des Verfassungsschutzes4. Die politische Brandmauer gegen »rechts«5. Die Macht der Sprache6. Demobilisierung des UnmutsVI. Schleichwege zum ChaosAnhangAnmerkungenAbkürzungsverzeichnisLiteraturverzeichnis
I. KulturkampfII. Nationale Identität1. Umstrittene Begriffe und ihre Inhalte2. Ursprünge und Reichweite der deutschen Nation3. Kulturnation, Willensnation und Zwangsnation4. Das deutsche Volk als Teil des deutschen Staatsvolks5. Die vergessene nationale Geschichte der BundesrepublikIII. Das Bundesamt für Verfassungsschutz1. Organisation und Auf trag2. Unter permanentem Druck3. Der Vorwurf der »Rechtslastigkeit«4. Die natürliche Neigung zu intelligence to please5. Der politisierte PräsidentIV. Rechte, Rechtspopulisten und Rechtsextremisten1. Wissenschaftliche und politische Definitionen2. Vorstellungswelt und Politik Thomas Haldenwangs3. Der Verfassungsschutzbericht und sein toter Winkel4. Folgen für den Diskurs zur nationalen IdentitätV. Zur Durchsetzung einer neuen Nation1. Vom Parteienstaat zur Postdemokratie2. Grundlagen der Identität Angela Merkels3. Instrumentalisierung des Verfassungsschutzes4. Die politische Brandmauer gegen »rechts«5. Die Macht der Sprache6. Demobilisierung des UnmutsVI. Schleichwege zum ChaosAnhangAnmerkungenAbkürzungsverzeichnisLiteraturverzeichnis
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